#14 Entspannter essen

Shownotes

Diäten und Kalorienzählen machen zwar dünner. Aber auch schlechte Laune – und schlecht im Job! Wie Sie das mit dem Essen viel besser in den Griff bekommen, erzählt die Ernährungsberaterin Petra Schleifer

Wenig Kaffee, null Zucker, möglichst keinen Alkohol und bloß kein Fett? Vor lauter Tabus vergeht uns der Spaß am Essen. Deshalb plädiert die Ernährungsberaterin Petra Schleifer dafür, sich nicht durch Regeln verrückt machen zu lassen – und lieber ein gesundes Gefühl dafür zu entwickeln, was einem guttut. Im Talk mit Annemette ter Horst verrät sie außerdem:

Warum Sie den BMI ignorieren können (und Ihre Waage auch)

Wie sich Essstörungen bei Männern äußern

Mit welchem falschen Vorurteil Mollige zu kämpfen haben

Was die beste Wahl in der Kantine ist

Warum Sie mehr Ihrem „Bauchgehirn“ vertrauen sollten

Mehr über Petra Schleifer: http://bellyandmind.de/

Mehr zu Annemette ter Horst https://econnects.de/ueber-econnects/team/ und wie sie auch als Buchautorin Menschen zu ihrer beruflichen Erfüllung verhilft

https://econnects.de/medien/buecher

Wie gefällt Ihnen Einsteigen und aufsteigen? Schreiben Sie uns hier! podcast@econnects.de

Mehr von econnects®

Informieren Sie sich über die Erfolgsprogramme von econnects@ für Menschen in beruflichen Veränderungsprozessen:

Newplacement – mit individueller Beratung zur perfekt passenden, besser bezahlten Position https://econnects.de/newplacement-berufliche-neupositionierung/

Probezeitbegleitung – individuelle Unterstützung im neuen Job https://econnects/probezeitbegleitung-aufstiegschancen/

Existenzgründung – mit MY BUSINESS CIRCLE den Erfolg ins Rollen bringen https://econnects.de/existenzgruendung-selbststaendigkeit/

Outplacement – für Unternehmen: Perspektiven für Ihre Mitarbeiter https://econnects.de/outplacement-beratung-unternehmen/

AVGS-MAT – individuelle Karriereberatung ohne eigene Kosten https://econnects.de/avgs-mat-gutschein-arbeitsagentur/

Lernen Sie Annemette ter Horst und ihr Erfolgsteam persönlich kennen und sichern Sie sich jetzt einen Platz in einem unserer Workshops und Veranstaltungen https://econnects.de/veranstaltungen/

Folgen Sie econnects® : auf facebook: https://www.facebook.com/econnects/ auf instagram: https://www.instagram.com/annemetteterhorst/

Transkript anzeigen

00:00:03: Einsteigen und aufsteigen. Der Karriere-Podcast für alle, die wollen, dass ihre Arbeit mehr als nur ein Job ist.

00:00:03:

00:00:17: Letztes Mal haben wir ganz spannend mit Jeanette darüber gesprochen, wie man die Probezeit schafft. Und das ist natürlich auch eine gute Überleitung zu unserem Gast. Sie ist auch schon bei mir im Studio: Petra Schleifer, sie ist Ernährungswissenschaftlerin und natürlich hat es auch super viel mit der Ernährung zu tun, ob ich meinen Job behalte und den gut ausübe. Was das für uns und unsere Karriere bedeutet und wie man das am besten angeht, darüber erzählt uns Petra heute eine ganze Menge. Unser Profi.

00:00:17:

00:01:04: Hallo, mein Name ist Petra Schleifer, ich bin Ernährungswissenschaftlerin und Heilpraktikerin von Belly & Mind. Ich bringe Menschen bei, wie man ein entspanntes Verhältnis zu sich und zu seiner Ernährung bekommt. Denn vielleicht kennt ihr das auch, dieses Thema. Ich müsste jetzt abnehmen, ich müsste noch joggen gehen und diese ganzen Ansprüche, die man so an sich hat, was man alles so tun müsste, um gesund zu bleiben oder dass man denkt, man müsse und würde dadurch gesund bleiben. Dass das eine ganze Menge Energie rauben kann – Energie, die man vielleicht in den Job legen kann oder einfach auch dass man sich mit schlechter Ernährung runterzieht, mit einem schlechten Selbstbild runterzieht und sich einfach nicht gut konzentrieren kann, weil man vielleicht so unzufrieden mit sich selbst ist.

00:01:04:

00:01:47: Wir hatten uns ja vorhin schon mal unterhalten und da hatten wir über die Vorurteile gesprochen, die es da so gibt. Man denkt ja, dass wenn man dick ist, dann ist man auch gleich faul und unfähig und so weiter. Da bin ich mal gespannt, was du zu diesem Vorurteil sagst. Stimmt das?

00:01:47:

00:02:09: Also, es gibt tatsächlich eine Studie von der Barmer Ersatzkasse, wo herausgekommen ist, dass Menschen denken, dass dicke Menschen faul sind, undiszipliniert und tatsächlich auch unsympathisch. Und ich arbeite nun schon seit sehr, sehr vielen Jahren mit Menschen, die sich für zu dick halten oder tatsächlich auch übergewichtig sind. Für mich ist eins ganz klar: Wenn die eins nicht sind, dann in der Regel faul. Sondern ich stelle ganz oft fest, dass gerade übergewichtige Frauen alle anderen an die erste Stelle setzen, ihre Kinder, ihren Haushalt, ihre Karriere - und sich selbst immer hinten anstellen. Und dann kommen sie abends total erschossen nach Hause und das Einzige, was für sie dann noch bleibt, ist eine Tüte Chips und eine Tafel Schokolade und das ist natürlich weder für die Gesundheit noch für die Figur besonders förderlich. Aber es ist eben oft so eine Bewältigungsstrategie, mit Stress umzugehen.

00:02:09: Jetzt machst du so eine Trennung zwischen Männern und Frauen.

00:02:09:

00:03:07: Ist das bei Männern nicht der Fall?

00:03:07:

00:03:10: Doch, ich glaube von der Verhaltensweise ist es sogar relativ ähnlich. Aber die Männer stört das noch nicht, wobei die Männer ordentlich aufholen. Es gibt auch immer mehr Essstörungen bei Männern, die unzufrieden mit ihrer Figur sind. Also das, was bei den Mädchen eine Magersucht ist, ist bei den Jungs mittlerweile so eine Sportsucht. Und auch die Männer werden von der Industrie mittlerweile erfasst und sind eine interessante Zielgruppe für den digitalen Markt. Ja, und deswegen redet man denen jetzt auch ein paar mehr Dinge ein, dass sie nicht gut genug aussehen, damit man mit ihnen viel Geld verdient.

00:03:10:

00:03:50: Wann ist man denn eigentlich zu dick oder noch okay. Ich kenne das ja auch mein Leben lang schon. Dann hat man ja den BMI oder so was. Wie ist das jetzt genau?

00:03:50:

00:04:04: Das ist der Body-Mass-Index, von dem du sprichst. Und dieser Body-Mass-Index wird aus der Größe und dem Gewicht berechnet und der ist ehrlich gesagt ziemlich für die Wüste. Das ist eigentlich ein Wert, den eine Krankenkasse irgendwann mal definiert hat. Und zwar hat man festgestellt, dass Menschen mit einem bestimmten BMI besonders wenig Krankenkassenkosten verursacht haben. Wenn man sich aber heute so etwas wie unterschiedliche Körperschemata anguckt und guckt, ob Menschen Muskeln haben, ob sie Sport treiben, also diese ganzen individuellen Geschichten werden beim BMI überhaupt nicht berücksichtigt. Und deswegen ist das ein sehr fraglicher Wert. Ob jemand zu dick ist oder zu dünn an einem Wert festzumachen, ist tatsächlich in meiner Wahrnehmung zumindest überhaupt nicht sinnvoll. Denn es geht ja letztendlich darum, ob Menschen gesund sind und es gibt eine Menge Studien, die ganz klar zeigen, dass Menschen dick und auch super gesund sein können. Also jemand, der sich gut ernährt, der viel Sport macht oder ausreichend Sport macht, kann tatsächlich auch ein bisschen mollig sein. Nicht jeder, der sportlich ist und sich gut ernährt, muss aussehen wie Barbie und Ken.

00:04:04:

00:05:19: Ok, ist das denn jetzt ein Plädoyer dafür, meine Waage über Bord zu werfen?

00:05:19:

00:05:24: Da sagst du was sehr Schlaues. Das ist genau dafür tatsächlich ein Plädoyer. Denn eine Waage ist für die meisten Menschen ein extremer Stressfaktor. Das heißt, wir stehen morgens auf, stellen uns als erstes im Bad auf die Waage und diese Waage sagt uns dann, ob es ein guter oder ein schlechter Tag ist. Ob ich mit guter oder schlechter Laune in den Tag starte. Und das heißt, wir geben da einem Gerät sozusagen die Macht, etwas zu bestimmen, was totaler Schwachsinn ist, weil wie gesagt das Gewicht hat überhaupt nichts mit dem Gesundheitszustand zu tun. Ganz im Gegenteil. Ich habe keine Waage mehr. Ich merke auch an meinem Hosenbund, wo ich mich so ungefähr befinde, und das reicht.

00:05:24:

00:06:07: Okay. Na ja, ich habe ja auch schon vor Jahren meine Waage entsorgt.

00:06:07:

00:06:12: Aber letzte Woche, als ich ins Büro gefahren bin, da hatten die jungen Moderatorinnen im Radio eine große Diskussion darüber, was die Waage heute denen alles erzählt hat. Und da hab ich auch gedacht: Oh, weg mit dem Ding!

00:06:12:

00:06:27: Okay, was natürlich für die Zuhörer ganz wichtig ist: Du hattest ja auch davon gesprochen, dass uns gesunde Ernährung nicht nur ein schickes Aussehen beschert, sondern auch unserer Karriere helfen kann. Vielleicht erzählst du uns da ein bisschen mehr drüber.

00:06:27:

00:06:44: Also, wenn wir uns jetzt Ernährung wirklich mal als Treibstoff angucken, wie das Benzin bei einem Auto, dann ist es einfach so, dass wir gewisse Dinge brauchen, um gesund zu sein und leistungsfähig zu sein, um uns gut zu fühlen. Und dazu gehören, wie viele Menschen nicht wissen, vor allen Dingen gesunde Fette, also Fette zum Beispiel sind extrem wichtig für die Hirnfunktion, für unser Blut, damit unser Kreislauf vernünftig funktioniert, auch für unser Herz. Und das heißt tatsächlich, unser Gehirn können wir extrem dadurch unterstützen, dass wir gesunde Fette essen wie zum Beispiel Avocado oder auch eine Walnuss. Die sieht ja schon aus wie ein kleines Gehirn, wenn man sie aus der Schale holt. Und das ist zum Beispiel etwas, wo man, wenn man merkt, dass man gestresst ist, wirklich ein paar gesunde gute Fette essen kann. Die muss man nicht in Form von Snickers zu sich nehmen, also nicht unbedingt mit Süßigkeiten, sondern wirklich in Form von hochwertigen Ölen von Avocado und Nüssen. Und dann zum Beispiel so etwas wie Kokosfett zu benutzen, anstatt irgendwelche hoch verarbeiteten Industriefette. Ich will da jetzt keine Markennamen sagen, aber die meisten wissen wahrscheinlich, wovon ich rede. Also so natürlich wie möglich einfach auch zu leben und natürlich auch so wenig industriell verarbeitete Produkte wie möglich zu essen, damit wir auch wissen, was wir essen und eben auch wissen, dass wir uns damit nicht schaden, denn man muss ehrlich sagen: Ich komme ursprünglich aus der Lebensmittelindustrie und da werden schon eine ganze Menge Sachen verarbeitet, die man eigentlich in seinem Körper nicht haben will und die auch nicht leistungsfähig machen.

00:06:44:

00:08:26: Ok.

00:08:26:

00:08:27: Und wenn ich mir den Tag so überlege, es gibt ja Menschen, die haben eine Kantine, und da gibt's welche, die haben gar keine Zeit für Mittagspause. Erst mal fangen wir mal mit dem Frühstück an. Ist es notwendig und wenn ja, wie sieht dann ein gutes Frühstück aus?

00:08:27:

00:08:44: Also, ja, ein Frühstück sollte man essen, wenn man sich nicht wirklich dazu zwingen muss. Ein Mensch soll sich nicht zwingen zu essen. Aber es ist schon auf jeden Fall gut, morgens aufzustehen und erstmal etwas zu essen. Ich persönlich esse zum Beispiel Haferbrei. Das klingt für einige vielleicht ein bisschen eklig. Also wirklich Haferflocken mit Wasser oder eben auch Pflanzenmilch gekocht, mit frischem Obst dazu und gerösteten Nüssen, hält super lange satt. Ich persönlich finde es total lecker. Es gibt aber auch eine ganze Menge Müsli-Rezepte, mit denen man sich selber ein Müsli herstellen kann, das super lecker ist und auch aus hochwertigem Getreide ist. Aber man kann natürlich auch sich Eier braten mit Gemüse, je nachdem, ob man eher der süße oder der herzhafte Typ ist. Man sollte einfach darauf achten, dass man ein bisschen Fett, hochwertiges Eiweiß und komplexe Kohlenhydrate zu sich nimmt. Komplexe Kohlenhydrate sind die, die ganz langsam abgebaut werden, so wie Haferflocken, Dinkel-Vollkorn, Gemüse, Süßkartoffel, alles was einfach lange vorhält. Nutella-Toast ist nicht so toll. Macht schnell wieder Hunger.

00:08:44:

00:10:05: Okay, du sagst mit pflanzlicher Milch. Was ist denn mit so wie wir es klassisch kennen, mit der Kuhmilch?

00:10:05:

00:10:14: Also, es gibt eine ganze Menge Menschen, die vertragen das ganz gut. Es gibt aber auch viele Menschen, die wissen gar nicht, dass sie es eigentlich nicht so gut vertragen. Die kriegen davon Bauchgrummeln und letztendlich ist Milch natürlich eigentlich ein Nahrungsmittel für kleine Kälbchen oder kleine Ziegen oder kleine Schafe und nicht für Menschen. Es gibt sonst kein Säugetier, das die Milch eines anderen trinkt, man kann da sehr ethisch-moralisch werden. Vegane Ernährung und sowas alles, was sehr im Trend ist. Ich persönlich halte einfach Milch für kein so besonders gesundes Lebensmittel. Ich würde das in sehr geringen Mengen zu mir nehmen, bin aber als Kind auch mit literweise Milch verfolgt worden, weil es ja angeblich so gut für das Kalzium ist. Das übrigens gar nicht so eine gute Bioverfügbarkeit für die Knochen. Für die Knochen ist tatsächlich auch Gemüse gut, Kalzium zum Beispiel ist in Gemüse ganz viel vorhanden und in Vollkorngetreide. Also eigentlich müssen wir uns über die Kalziumversorgung gar keine Gedanken machen, weil wir, wenn wir einigermaßen ausgewogen essen, ausreichend Kalzium zu uns nehmen.

00:10:14:

00:11:27: Was ist denn jetzt hier mit den anderen Sachen. Zum Beispiel habe ich letztens mal gelesen, dass wir eigentlich alle Vitamin D zu uns nehmen müssten. Und ihr kennt das ja alle, dieses Lebertran von früher, müssen wir das jetzt alle wieder schlucken?

00:11:27:

00:11:45: Abgesehen davon, dass Lebertran jetzt wirklich nicht lecker ist, gibt es natürlich eine Menge Vitamin D Präparate, aber Vitamin D ist eigentlich etwas das der Körper selber herstellen kann, wenn wir ausreichend Sonnenlicht genießen. Das heißt, man sagt ungefähr 20 Minuten pro Tag, dass man ein bisschen vom Oberkörper und die Arme frei macht und sich in die Sonne setzt. Dann hätte man ausreichend oder würde der Körper ausreichend Vitamin D bilden. In den Wintermonaten macht es tatsächlich Sinn, das zuzusetzen, aber das ist relativ einfach, dass man zum Arzt geht, das Blut untersuchen lässt und dann einfach seinen Vitamin D Haushalt bestimmen lässt. Dann sieht man, ob man etwas hinzufügen sollte oder ob es ausreicht. Aber Vitamin D ist tatsächlich ein sehr wichtiges Vitamin. Das macht schon eine ganze Menge, wenn wir einen Mangel haben.

00:11:45:

00:12:39: Ok, wenn wir jetzt wieder zurückgehen zu unserem Büroalltag. Wir haben heute mal auf Nutellabrötchen verzichtet.

00:12:39:

00:12:46: Und dann ist natürlich der erste Gang zu der Kaffeemaschine, da gab es ja dann wilde Theorien, dass Kaffee Wasser entzieht und was weiß ich. Man sollte es nicht trinken, dann sollte man es doch wieder trinken. Was ist denn jetzt Stand der Dinge? Und wenn ich gerne Kaffee trinke, wieviel Tassen darf ich dann am Tag?

00:12:46:

00:13:06: Ja, da fragst du einen Kaffee-Junkie. Ich liebe Kaffee, aber erstmal muss man ganz klar sagen, dass Kaffee eine Droge ist. Die Kaffee-Junkies unter uns werden wissen, wenn sie mal ein paar Tage lang keinen Kaffee trinken, weil sie krank im Bett liegen oder was auch immer, dann gibt‘s extreme Entzugserscheinungen. Wenn ich vier Tage lang keinen Kaffee trinke, dann laufe ich vier Tage mit Nebel im Kopf herum. Das macht schon etwas, wenn man das entzieht, und immer, wenn man solche Erscheinungen hat, merkt man natürlich auch, dass das einfach eine Wirkung im Körper hat. Kaffee ist halt stark anregend. Und Kaffee ist eben auch eine Droge. Also arzneimitteltechnisch ist Kaffee tatsächlich auch eine Droge, die zur Abhängigkeit führt. Kaffee hat schon auch ein paar negative Eigenschaften. Wenn wir zum Beispiel in der Leber Belastung haben und viel Kaffee trinken, dass dann einige Hormone den Körper nicht verlassen können, weil die Hormone immer wieder resorbiert werden. Man kann also, egal um was es geht, man kann eigentlich nicht sagen, das ist gesund und das ist ungesund, sondern man muss sich wirklich den einzelnen Menschen angucken. Der eine kann locker zwei, drei Tassen Kaffee am Tag trinken, der nächste hat ein gesundheitliches Problem und der verträgt es dann einfach nicht mehr so gut. Kaffee ist natürlich auch ein stark sauermachendes Lebensmittel, aber so dieses Schwarzweiß-Denken, das ist gut, das ist schlecht, das ist gesund, das ist ungesund, ist eigentlich aus dem Zusammenhang gegriffen, das gibt es eigentlich nicht. Also alle, die gerne Kaffee trinken, dürfen den behalten, solange sie ihn vertragen.

00:13:06:

00:14:44: Ok.

00:14:44:

00:14:45: Na gut, dann trinken wir Kaffee im Büro. Okay, das haben wir jetzt geklärt, das können wir ja weiterhin tun. Dann geht es zum Mittagessen. Was sollen wir denn da machen, weil wenn man sich jetzt hier ordentlich die Wampe voll haut, dann sollte man ja nach der Mittagspause erstmal schlafen.

00:14:45:

00:15:07: Was soll ich denn essen in der Mittagspause, damit ich nicht gleich um 14 Uhr ein Schläfchen brauche?

00:15:07:

00:15:14: Ja, das ist auch so eine klassische Sache, in Kantinen wird ja tatsächlich oft ein Essen angeboten, was nicht unbedingt wirklich gesundheitsfördernd ist. So ein Riesenteller Nudeln mit irgendeiner fettigen Soße und danach noch einen Nachtisch, kann tatsächlich so ins Koma führen, spaßeshalber natürlich gedacht, aber so nach dem Motto, dass man sich einfach nur noch hinlegen möchte. Das heißt, die ganze Kraft geht einfach in den Stoffwechsel, man kann sich nicht mehr gut konzentrieren, man ist einfach nicht mehr fit, dann trinkt man ohne Ende Kaffee dagegen an oder pusht sich noch ein bisschen mit Schokolade. Das ist natürlich nicht besonders empfehlenswert. Empfehlenswert ist es zum Beispiel, eine Gemüsesuppe zu essen, so etwas wie eine Kürbissuppe, oder Salat zu essen. Im Winter auch wirklich gerne warm, im Sommer darf man mehr Kaltes essen, aber zu versuchen, einfach den Stoffwechsel nicht zu stark zu belasten. Ich persönlich würde auch da immer sagen, mal gut drei Komponenten, also ein bisschen Fisch oder ein bisschen Fleisch, komplexe Kohlenhydrate und vor allen Dingen ganz viel Gemüse. Mit einer Sache kann man wirklich so gut wie nichts falsch machen und das ist wirklich Gemüse. Damit hat man viele Vitamine, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe zu sich genommen und hat sich einfach gut versorgt.

00:15:14: Ok, wir haben uns jetzt zurückgehalten. Es gab leider heute keine Nudeln mit Bolognese-Soße, na gut, einigermaßen läuft es jetzt und jetzt haben wir diesen Nachmittag Flaute, so gegen 16 Uhr. Und um ehrlich zu sein, da tut‘s die Banane nicht immer als Ersatz für ein Stück Schokolade. Sollen wir dann um 16 Uhr, um dieses Leistungstief zu überwinden, zu irgendwas greifen? Oder sollen wir eisern sein und durchhalten, bis der Arbeitstag vorbei ist?

00:15:14:

00:17:14: Also ich persönlich bin kein Fan von sich zusammenreißen, weil ich immer glaube, dass was man in die eine Richtung biegt, das fliegt dann in die andere zurück wie so ein Bogen, den man spannt. Und wenn man tatsächlich der Meinung ist, man braucht dieses Stück Schokolade oder seinen Keks zum Kaffee, dann soll man den genießen. Wichtig ist, dass man wirklich die Dinge, die man zu sich nimmt, genießt und nicht ein schlechtes Gewissen hat, weil dann macht es eigentlich auch gar keinen Spaß mehr. Wenn man sich eigentlich mal anguckt, was das Nachmittagstief ist, dann ist es oft schlechte Luft im Büro, man ist überarbeitet, man bräuchte eigentlich mal eine Pause. Das, was glaube ich schlauer wäre, sich fünf Minuten zu nehmen, das Fenster zu öffnen, vielleicht sich wirklich über das Handy oder wie auch immer eine kleine Meditation anzuhören und runterzufahren, tief zu atmen. Und dann wird man merken, dass man relativ schnell wieder fit ist, auch ohne Kaffee und auch ohne irgendwas Süßes. Ich glaube, man kann sich eben stofflich pushen. Wie gesagt, mit Kaffee oder Schokolade, aber man kann sich auch einfach mit mehr Sauerstoff versorgen. Das ist auf jeden Fall der gesündere Weg und der Kalorien reduziert.

00:17:14:

00:18:25: Ah du meinst rauchen ohne Zigarette. Genau. Sehr gut, sehr gut. Dann haben wir geraucht ohne Zigarette. Was hat das denn mit der Theorie auf sich, dass man abends keinen Salat mehr essen sollte?

00:18:25:

00:18:46: Das ist eine Theorie aus der traditionellen chinesischen Medizin, dass rohe Sachen lange im Darm liegen und da so vor sich hin gären und häufig die Menschen auch vom Schlaf abhalten und auch gerne mal ein bisschen zum Pupsen führen. Es ist tatsächlich für den Körper oft leichter, gekochte Dinge zu essen. Das heißt aber natürlich nicht, dass wir jetzt gar keine Rohkost oder sowas essen sollten. Aber so wie wir das in Deutschland machen, mit diesem klassischen Abendbrot mit Wurst und Schinken und ordentlich Margarine aufs Brot. Das ist nicht die gesündeste Alternative. Besser wäre es schon, wie gesagt, auch da noch mal was Leichtes Gekochtes, eine Suppe, irgendwie so etwas in dieser Form zu sich zu nehmen. Ich persönlich bin ein großer Fan davon, Sachen vorzubereiten. Also so was wie Süßkartoffeln in Alufolie einzupacken, eine Stunde in den Ofen zu legen, davon dann gleich ein bisschen mehr. Da sich die im Kühlschrank so ein bisschen halten, kann ich mir die einfach abends auch schneiden wie eine Backkartoffel und kann da irgendwas rein schmeißen, was ich gut finde, ob jetzt ein bisschen Räucherfisch und ein bisschen Tomate, Gurke, wo wir natürlich wieder ein bisschen was Rohes haben, aber einfach wo ich ein wirklich ausgewogenes gutes Abendessen habe, ohne dass ich mich dann abends nochmal hinstellen muss und stundenlang kochen muss, da bin ich ausgesprochener Fan.

00:18:46:

00:20:10: Und was ist denn mit dem Feierabendbier oder dem Wein. Wie viel darf ich da zu mir nehmen?

00:20:10:

00:20:17: Ich glaube, das größte Problem ist immer die Frage: Wie viel darf ich? Also wenn ich mir überlege, dass ich persönlich zumindest nach dem zweiten Glas Wein tatsächlich schon nicht mehr so gut schlafe und hab am nächsten Morgen schon einen leichten Hänger im Sinne von warum muss ich jetzt wirklich schon aufstehen. Schöner wäre es ja eigentlich, sich zu fragen, womit man sich etwas Gutes tut und wann es aufhört, sich etwas Gutes zu tun. Also wenn ich mal ein Glas Wein trinke oder ein Bier trinke, ist das natürlich kein Problem. Wenn ich das wirklich brauche, um irgendwo in die Entspannung zu kommen, ob jetzt mit Schokolade oder Wein oder Bier oder Spaghetti Bolognese, ist eigentlich relativ egal. Essen sollte einfach nicht irgendwo als Beruhigungsmittel oder Schmerzmittel eingesetzt werden, genauso wenig wie Alkohol. Und ich glaube, dass es ganz wichtig ist, Menschen nicht zu viele Regeln zu geben, sondern Menschen mehr dahin zu bringen, dass sie selber für sich merken, was gut für sie ist und was nicht gut für sie ist. Ich bin ein ausgesprochener Fan vom intuitiven Essen und das ist aber gar nicht so einfach, weil wir so viel Regeln gelernt haben, dass die Menschen sich selber häufig nicht mehr vertrauen und ich glaube, das ist der allergrößte Fehler an der Geschichte, dass wir dem eigenen Körper weniger vertrauen als den News in irgendeiner Frauenzeitung.

00:20:17:

00:21:47: Ja, das ist ein guter Punkt. Viele Menschen vertrauen sich grundsätzlich nicht mehr, vertrauen auch nicht auf ihre Fähigkeiten. Wir arbeiten ja immer mit Menschen, die sich beruflich verändern müssen, und durch diese negativen Erfahrungen, die sie oft über viele Jahre an ihrem Arbeitsplatz gesammelt haben, ist das auch dieses Thema Vertrauen. Was kann ich eigentlich? Das ist oft an vielen Stellen nicht mehr vorhanden und ich denke mal, dass diese beiden Sachen Hand in Hand gehen, dass wenn man in seinem Job nicht auf sich selber vertraut, dass man dann grundsätzlich auch an anderer Stelle nicht mehr so auf sich vertraut. Würdest du das auch so sehen?

00:21:47:

00:22:29: Petra, das hast du sehr schön auf den Punkt gebracht. Genauso ist das und wenn du dir überlegst, dass wir als Babys auf die Welt kommen und wenn man ein Kind an die Brust legt, dann trinkt es, wenn es Hunger hat, und es hört auf, wenn es keinen Hunger mehr hat. Und wenn man ein Kind zwingen will zu trinken obwohl, es kein Hunger mehr hat, wird es einfach die Brust nicht nehmen. Und wenn wir es aber, obwohl es noch Hunger hat, von der Brust abzapfen, dann wird es halt schreien wie am Spieß. Und das heißt, wir Menschen kommen wirklich als intuitive Esser auf die Welt. Wir wissen ganz genau, unser Körper spürt ganz genau, wie viel wir brauchen, was wir brauchen. Ja, eigentlich können wir das. Und bis dann irgendwann vielleicht sehr engagierte Mamis kommen, die sagen, mein Kind muss einen halben Liter Milch am Tag trinken, auch wenn es das vielleicht eigentlich nicht verträgt. Und diese ganzen Weisheiten, die man uns leider so mitgibt und die wir wie gesagt in irgendwelchen Zeitungen lesen oder die auch teilweise von Ärzten unters Volk gegeben werden, wo man sagen muss, das, was man vor 50 Jahren den Müttern erzählt hat, ist ja heute komplett auf den Kopf gestellt.

00:22:29:

00:23:45: Das verändert sich auch mit regelmäßigen Abständen und deswegen: Ich persönlich glaube, dass der Mensch ein Bauchgefühl hat und dass er da auch wirklich gut drauf vertrauen kann. Es gibt ja - vielleicht kennst du das – „Darm mit Charme“, ein Bestseller von Julia Enders. Und da weiß man, dass wir zum Beispiel ein richtiges Gehirn im Bauch haben. Also wir haben nicht nur ein Bauchgefühl, wir haben tatsächlich auch im Bauch Gehirn und ich glaube, dass es gut ist, wenn wir dem einfach wieder lernen zu vertrauen, so wie du das sagst mit den eigenen Fähigkeiten im Job, so haben wir eben auch die Fähigkeiten, intuitiv zu essen. Die verlieren wir, wenn wir ständig auf Diät sind und die verlieren wir allerdings auch, wenn wir uns ständig mit hoch industriell verarbeiteten Lebensmitteln vollhauen, denn da sind eine ganze Menge Stoffe drin, die unseren Körper einfach wirklich verwirren und auch Rezeptoren blockieren.

00:23:45: Das erinnert mich daran, gestern habe ich einen witzigen Cartoon gesehen.

00:23:45:

00:24:51: Da läuft ein Ehepaar auf der Straße und sie treffen sich mit jemand anders. Und dann sagt die Frau wahrscheinlich zu ihrem Bekannten: Ja,

00:24:51:

00:25:03: mein Mann ist Veganer. Sagt die Frau: dafür spricht er aber gut

00:25:03:

00:25:09: So viel dazu. Ja, vielen Dank, Petra, für deine Wissensvermittlung, sozusagen für deine Einblicke in den perfekten Essenstag. Ich bin ja ganz beruhigt, dass ich weiterhin Kaffee trinken darf und ein Stück Schokolade dazu.

00:25:09:

00:25:23: Wer jetzt noch mehr Informationen von Petra haben möchte oder wer sich eine Beratungsstunde bei Petra holen möchte, Petra ist zu erreichen unter www.bellyandmind.de Und da gibt es auch ein Online-Angebot für Menschen die eben nicht in Hamburg wohnen. Und da geht es hauptsächlich darum, wirklich wieder Frieden mit sich und seinem Essen zu finden. Aus dieser Denke auszusteigen und nicht Barbie werden zu müssen, um wieder an sich selbst glauben zu können.

00:25:23:

00:25:56: Sehr gut. Vielen, vielen Dank, Petra.

00:25:56:

00:26:04: Und das nächste Mal haben wir auch wieder einen Gast. überraschenderweise oder auch nicht. Nächstes Mal kommt Britta Freith. Ich freue mich total, dass sie sich nochmal dazu bereit erklärt hat, zu uns zu kommen. Sie ist ja Expertin auch für die Stimme. Und darüber reden wir in unserer nächsten Folge. Britta, vielleicht kannst du schon mal einen kleinen Ausblick darauf geben.

00:26:04:

00:26:04: Ja, ich freue mich, dass ich nächstes Mal nochmal da bin. Da geht es nämlich ums Telefonieren. Das ist ja die Kontaktmöglichkeit, bei der wir nur unsere Stimme haben, um uns zu präsentieren, und das ist mein Fachgebiet.

00:26:04:

00:26:43: Einsteigen und aufsteigen. Der Karriere Podcast mit Annemette ter Horst. Für alle, die wollen, dass ihre Arbeit mehr als nur ein Job ist.

00:26:43:

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.