#2 Gut Texten - Kunst oder Handwerk?

Shownotes

Es fängt bei der Bewerbung an: Wer überzeugend schreibt, ist klar im Vorteil. Doch vielen fällt das schwer. In diesem Podcast verrät die erfolgreiche Texterin Nicole Ehlert im Gespräch mit Annemette ter Horst nützliche Tipps und Tricks.

Beschwingt in die Tasten tippen und einen individuellen Text kreieren, der die Leser anspricht - fragen auch Sie sich manchmal, wie Profis das machen? Dann freuen Sie sich auf Anregungen und Tipps in dieser Folge von Einsteigen und aufsteigen, in der die Texterin Nicole Ehlert Talkgast bei Annemette ter Horst ist.

Unter anderem erfahren Sie:

 Was Bewerbungsschreiben mit Angel, Köder und Fisch zu tun haben

 Warum Konjunktive einem den Job vermasseln können

 Welches Schulwissen heute noch beim Texten hilft

 Wie ein Texteinstieg gelingt, der Lust aufs Weiterlesen macht

Mehr über Nicole Ehlert https://www.xing.com/profile/Nicole_Ehlert2/cv?sc_o=mxb_p https://www.linkedin.com/in/nicole-ehlert-90674b150/ Besser-Texten-Tipps

 Zeitlos brillant, vom deutschen „Sprachpapst“, und immer noch ein Must-have für alle, die die deutsche Sprache lieben und ihren eigenen Stil verbessern wollen: Wolf Schneider: „Deutsch für Kenner Die neue Stilkunde“, Piper Verlag https://www.amazon.de/Deutsch-für-Kenner-neue-Stilkunde/

 Gut schreiben – nicht nur für den Leser, sondern auch für sich selbst: Prof. Dr. med Silke Heimes empfiehlt das Schreiben auch als Selbstcoaching und Therapie. Ihre Bücher sind absolut empfehlenswert http://silke-heimes.de/

 Aha-Effekte und gute Tipps, die leicht umsetzbar sind und Spaß machen: https://www.schreibsuchti.de/2017/08/03/kreatives-schreiben/

Mehr zu Annemette ter Horst https://econnects.de/ueber-econnects/team/ und wie sie auch als Buchautorin Menschen zu ihrer beruflichen Erfüllung verhilft https://www.econnects.de/medien/buecher/

Wie gefällt Ihnen Einsteigen und aufsteigen? Schreiben Sie uns hier: podcast@econnects.de

 Informieren Sie sich über die Erfolgsprogramme von econnects@ für Menschen in beruflichen Veränderungsprozessen: Newplacement – mit individueller Beratung zur perfekt passenden, besser bezahlten Position https://econnects.de/newplacement-berufliche-neupositionierung/ Probezeitbegleitung – individuelle Unterstützung im neuen Job http://www.econnects.de/probezeitbegleitung-aufstiegschancen/ Existenzgründung – mit MY BUSINESS CIRCLE den Erfolg ins Rollen bringen https://econnects.de/existenzgruendung-selbststaendigkeit/ Outplacement – für Unternehmen: Perspektiven für Ihre Mitarbeiter https://econnects.de/outplacement-beratung-unternehmen/ AVGS-MAT – individuelle Karriereberatung ohne eigene Kosten https://econnects.de/avgs-mat-gutschein-arbeitsagentur/

 Lernen Sie Annemette ter Horst und ihr Erfolgsteam persönlich kennen und sichern Sie sich jetzt einen Platz in einem unserer Workshops und Veranstaltungen https://econnects.de/veranstaltungen/

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#2 Gut Texten – Kunst oder Handwerk?

Es fängt bei der Bewerbung an: Wer überzeugend schreibt, ist klar im Vorteil. Doch vielen fällt das schwer. In diesem Podcast verrät die erfolgreiche Texterin Nicole Ehlert im Gespräch mit Annemette ter Horst nützliche Tipps und Tricks.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Einsteigen und Aufsteigen. Der Karriere-Podcast mit Annemette ter Horst. Für alle, die wollen, dass ihre Arbeit mehr als nur ein Job ist.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Hier ist econnects. Herzlich Willkommen bei Einsteigen und Aufsteigen. Unser Podcast für Menschen, die gerne glücklich sein wollen in ihrem Job oder den passenden Job noch nicht gefunden haben. Das ist mein Lieblingsthema. Ich begleite seit vielen, vielen Jahren Menschen dabei, dahin zu kommen, wo sie hin gehören. Und das mache ich jetzt auch im Podcast.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Heute sprechen wir im Podcast über das geschriebene Wort. Das ist ja immer so eine Sache. Sprechen oder Schreiben. Und jemand, der das ganz besonders gut kann, ist Nicole Ehlert. Sie ist nachher Gast bei uns und verrät uns ihre Geheimnisse. Aber erst erzähle ich Ihnen ein bisschen über Bewerbungsschreiben und das, was ich im Laufe der Jahre immer wieder gemerkt habe. Menschen, die ein Anschreiben formulieren, passend zum Lebenslauf, die fokussieren sich ja immer oder oft auf das, was sie gerne wollen. Und dann erzähle ich immer die Geschichte vom Angeln. Da gibt es ja drei Parteien: einen Angler, einen Köder und es gibt einen Fisch. Und beim Angeln ist es ganz klar, da fragen Sie sich auch nicht, wenn Sie zum Angeln gehen, ob diese Made, die Sie an den Haken gehängt haben, ob die Ihnen schmeckt. Sie haben sich eine bestimmte Sorte für Ihren Fisch ausgesucht, den Sie anlocken wollen. So ist es beim Bewerben ja auch. Es gibt Sie als Bewerber. Dann gibt's Bewerbungsunterlagen und dann gibt es einen Arbeitgeber oder einen Kunden, den Sie begeistern wollen. Und wenn man das jetzt überträgt auf das Fischen, dann sind Sie der Angler, Ihr Köder sind Ihre Unterlagen. Der Fisch ist entweder der Kunde, der was kaufen soll, bzw. der Personaler oder der Entscheider, der Ihnen den Job geben soll. Was beim Angeln ganz natürlich geht, wird beim Schreiben oft außer Acht gelassen: Dass es dem Fisch total egal ist, was Sie als Angler von Ihrem Köder halten.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Das klingt zwar blöd, aber es ist auch beim Bewerbungsschreiben total egal, was Sie davon halten. Hier geht es lediglich darum, dass Sie in 20 Sekunden - mehr Zeit hat ein Personaler in der Regel nicht für eine Bewerbungsanschreiben - ein paar Sachen vermitteln, die den Leser oder Empfänger Ihres Schreibens dazu verleiten soll, Sie einzuladen. Und deswegen müssen sie die Sachen aus Sicht des Fisches formulieren. Damit er anbeißen kann. Viele Menschen wollen ja gerne so viel reinschreiben. Ich habe manchmal Anschreiben, da geht ein Satz über vier, fünf Zeilen. Besser sind einfache, kurze Sätze und nur ein Thema pro Satz. Dann keine Konjunktive - dieses wäre, könnte, hätte, würde. Und so weiter. Seien Sie direkt wie die Holländer. Reden Sie nicht um den heißen Brei herum, sagen Sie, was Sache ist. Und vor allem zeigen Sie, wie lecker der Köder ist, den Sie da auswerfen.Dafür haben wir heute einen Profi eingeladen. Nicole Ehlert schreibt seit vielen Jahren und verrät ihre Tipps und ihre Geheimnisse, die ihr dabei geholfen haben, dahin zu kommen, wo sie heute ist.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Jetzt kommt Nicole Ehlert, unsere Journalistin. Sie hat die schönen Texte bei uns auf der Homepage geschrieben. Alle Wörter stammen aus Nicoles Feder. Ich kenne in unserem Team keine andere, die Gedanken so schön auf den Punkt bringen kann. Zum Thema „Wie schreibe ich richtig?“ werden wir auch noch in späteren Folgen unseres Podcast sprechen. Denn Schreiben und schriftliche Ausdrucksweise sind natürlich im Bewerbungsprozess und nachher im Job wichtige Bestandteile.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Herzlich Willkommen! Heute haben wir Nicole Ehlert bei uns und sie ist Spezialistin für das schriftliche Wort. Seit vielen Jahren unterstützt sie mich immer, wenn ich meine komplexen Gedanken leserlich für andere Menschen aufgeschrieben haben möchte. Und deswegen falle ich gleich mit der Tür ins Haus. Wie schaffst du das, Nicole?

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Hallo zuerst einmal. Ja, ich freue mich sehr, wieder hier zu sein. Wie schaffe ich das? Eine gute Frage. So geht es ja mit vielen Sachen, die man kann: Man kann es gar nicht so gut beschreiben. Ich höre mir das an, was du sagst, was Du sagen möchtest, und ich mache mir Notizen. Dann überlege ich mir eine Struktur. Ich sage es gleich: Es ist beim Schreiben relativ viel Handwerkszeug dabei bzw. die ist die Grundlage. Es ist nicht so, dass das alles so ganz intuitiv aus dem Kopf in den Computer fließt. Ein guter Text braucht dann einen guten Start. Der Einstieg ist das absolute A und O. Wenn der nicht sitzt! Manchmal brauche ich länger für den Einstieg als die folgenden 5000 Zeichen, die dann vielleicht noch kommen. Der muss einfach reinziehen. Und dann braucht das Ganze eine gewisse Dramaturgie. Es ist so ein bisschen, wie man es in der Schule gelernt hat: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Da muss natürlich eine gewisse Spannung erzeugt werden und einen guten Aufbau geben und einen knackigen Schluss.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Das wäre erst mal sozusagen das Handwerkszeug. Fängst du dann immer mit dem Anfang an? Oder schreibst du oft erst das Mittelteil und machst dann den Anfang und den Schluss später?

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Ich fange immer mit dem Anfang an, was aber nicht heißt, dass dieser erste Anfang dann auch der letzte sein wird. Manchmal ändere ich den Einstieg, wenn der Rest steht und dann wird der Anfang erst richtig gut. Aber es ist unterschiedlich.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Wenn wir schon vom Anfang sprechen: Vielleicht erzählst du uns allen einmal, wie's bei dir angefangen hat mit dem Schreiben.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Tatsächlich ganz unspektakulär in der Schule. Im Deutschunterricht und in allen Fächern, in denen es ums Schreiben ging, habe ich einfach gemerkt: Das fällt mir leicht, das macht mir Spaß. Ich habe auch gerne immer viel geschrieben. Ich erinnere mich, dass die Lehrer mir sozusagen das Blatt vom Tisch weggezogen haben und ich immer gebettelt habe um ein paar Minuten bei den Klausuren, weil ich ja gerne viel geschrieben habe und auch viel zu schreiben hatte. Ich erinnere mich, dass die Lehrer oft gesagt haben, dass ich wirklich gut von Anfang bis Ende am Stück schreiben konnte und dann das Ganze auch schon Hand und Fuß hatte und leserlich war. In der Schule kann man ja nichts mehr korrigieren, da gibt man die Klausur ab und dann ist sie fertig. Da hab ich gemerkt, das ist etwas, was mir leichtfällt – vorausgesetzt, die Inhalte sind da. Ich kann natürlich auch nicht über nichts schreiben. Das ist natürlich schwierig. Es müssen die Inhalte da sein, die Substanz.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Gibt es Lieblingsthemen, über die du am liebsten schreibst?

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Ja, ich schreib am liebsten Porträts über Menschen. Ich schreibe gerne Geschichten über interessante Menschen, die emotional sind. Ich bin ein emotionaler Mensch und das fällt mir auch tatsächlich am leichtesten, das lebendig rüberzubringen. Reportage und Porträt waren immer meine Spezialgebiete.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Du hast ja vorhin gesagt, in der Schule hast du schon gemerkt, dass dir das so viel Spaß macht im Deutschunterricht. Würdest du sagen, Schreiben ist eine Fähigkeit, die hat man - oder kann man sie auch lernen? Ist es eine Gabe oder ist es eine Fähigkeit, die man lernen kann?

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Es ist sicherlich beides. Ich glaube, der größere Teil ist tatsächlich die Gabe. Es kommt aber immer darauf an, was schreibe ich. Natürlich kann ich jedem beibringen, einen vernünftigen, sachlichen Text, eine Meldung zum Beispiel, zu schreiben, eine Nachricht. Das kann ich jedem beibringen, der des Deutschen mächtig ist und wirklich auch einen ganz guten Wortschatz hat, und vielleicht ein ganz bisschen Gespür dafür. Dem kann ich beibringen, wie schreibe ich wirklich einen sachlichen Text oder eine Meldung. Aber das, was darüber hinausgeht, ist schon ein bisschen eine Kunst, deswegen kann man es auch so schlecht beschreiben. Und man kann es auch schlecht jemandem beibringen. Ich kann natürlich sagen, wenn jemand einen Text schreibt, den ich mir angucken soll, und der fragt mich: Wie ist der Text? Dann kann ich sagen, der Text ist relativ dröge, da fehlt die Spannung. Dann kann ich natürlich versuchen, Ansatzpunkte zu geben: Stell dir diesen Menschen mal bildlich vor. Schreibe nicht so abstrakt. Schreibe eine Geschichte, arbeite mit Emotionen oder baue eine Spannung auf, verrate nicht gleich am Anfang, wie die Geschichte endet. Das ist natürlich ein Handwerkszeug, das kann ich jemandem auf den Weg geben. Aber die Worte muss er selbst finden und ein gewisser individueller Stil ist natürlich oft auch schön. Das kann man nur bis zu einem gewissen Punkt jemandem beibringen glaube ich.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Gibt es denn für unsere Zuhörer ein paar heiße Tipps, was macht zum Beispiel einen guten Start aus? Oder einen guten Schluss? Und was muss unbedingt in die Mitte?

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Also für den Staat halt tatsächlich eine Szene beschreiben. Das wäre schon mal ein guter Tipp. Damit liegt man eigentlich immer richtig. Dass ich wirklich nicht anfange mit: Frau Müller ist das und das von Beruf und hat drei Kinder. Wenn Frau Müller jetzt ein spektakulärer Fall ist, vielleicht hat sie acht Kinder und hat fünf Jahre im Himalaja gelebt. Dann nehme ich eine Alltagsszene von Frau Müller im Himalaja, beschreibe das lebendig und dann baue ich die Figur Frau Müller auf. Mit ihren acht Kindern und wie sie dann vielleicht nach Deutschland kam und so weiter. Eine relativ sichere Bank ist immer, am Schluss eine Klammer zu machen, also sozusagen den Anfang wieder aufzugreifen. Dann ist das Ganze ein stimmiges Paket.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Würdest du das auch für ein Bewerbungsschreiben empfehlen?

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Ja, man kann durchaus ein bisschen was davon nehmen. Ich bin wirklich ein Freund davon, selbst in vermeintlich ernsthaften Texten ein bisschen Leben reinzubringen, und man kann durchaus am Anfang sich selbst mit einer Mini-Szene beschreiben und muss eben nicht anfangen mit: Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle so und so. Das Lesen die natürlich 100 000-mal. Und der Einstieg macht's, das ist ungefähr so wie die ersten drei Sekunden, die ausschlaggebend sind bei einer persönlichen Begegnung. Da gibt's ja Studien, die das belegen. Da ist der Käse eigentlich gegessen. Und genauso ist es in dem Schreiben. Der erste Satz ist es eigentlich und wenn man sich da ein bisschen was Ungewöhnliches überlegt oder etwas, das einen selbst in Szene setzt, eine Eigenschaft. Die muss natürlich zu dem Job, auf den man sich bewirbt, passen. Oder ein Erfolg – das ist das Allerbeste. Dann hat man eigentlich schon ein gutes Entrée. Und ob man jetzt da am Schluss des Schreibens unbedingt die Klammer braucht - So weit würde ich vielleicht nicht gehen. Also nicht auf Biegen und Brechen versuchen und denken, ich muss jetzt eine Klammer draus machen. Wenn es sich ergibt, wenn es passt, gerne. Und wenn nicht, dann findet man auch einen anderen Schlusspunkt, der gut sitzt.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Das ist ganz toll. Magst Du sonst ein bisschen mehr erzählen von Deinem Werdegang, von Deiner Erfahrung? Zum Beispiel, wie Du Dich beworben hast. Ja, und wie bist Du bei Deiner Karriere vorgegangen?

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Ich habe eigentlich den ziemlich klassischen Weg gewählt. Der hat sich so ergeben, ich habe mich auf ein Volontariat beworben. Wie diese Bewerbung aussah, weiß ich leider überhaupt nicht mehr. Auf jeden Fall. Es hat geklappt. Es kann nicht so schlecht gewesen sein. Ich habe in der Bewerbung beschrieben, dass ich als Studentin ein Anzeigenblatt - also wirklich ein klassisches Käse Blättchen, was da in den Briefkasten geworfen wird bei den Leuten - das habe ich in meiner Studentenwohnungen am Küchentisch ohne Computer noch wirklich zusammengeschnitten mit Schere und Klebstoff und die Seiten am Küchentisch zusammengeklebt. Ich weiß nicht, in welchem Rhythmus dieses Blatt erschienen ist, einmal im Monat oder so, habe ich die Texte dieser Zeitung gemacht und ich hatte ehrlich gesagt keinerlei Erfahrung. Ich hatte eine Intuition und ich bin auf Termine gegangen, habe Texte geschrieben, die waren teilweise wahnsinnig naiv und auch irgendwie wahrscheinlich sicherlich nicht Pulitzer-reif. Aber ich habe versucht, aus dem kleinsten, lächerlichsten Termine - Kaninchenzüchter oder so - wirklich eine Geschichte zu machen, eine Geschichte, die man gerne liest, an Personen, an Szenen aufgehängt. Ich habe mich am Einstieg verkünstelt. Wie gesagt, der Einstieg dauerte oft länger als der ganze Text hinterher. Und letztendlich hat das auch meinen eigenen Stil geprägt, das kannten die Leute nicht von einem billigen Anzeigenblatt, da wurden ja im Grunde die Texte - ich sage jetzt mal etwas vulgär – so runtergerotzt. Und das habe ich halt nicht gemacht. Und so habe ich das Volontariat bekommen, das war mein Einstieg.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Und hast du sonst noch Erfahrung, wie du andere Jobs ergattert hast?

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Der nächste Job nach dem Volontariat hat sich aus dem Volontariat ergeben, das war dann auch Tageszeitung. Von da aus wurde es überhaupt erst spannend, denn da hatte ich mich ganz klassisch auf eine Anzeige beworben bei einer großen Frauenzeitschrift. Ich dachte, das wird nie was, da bewerben sich Tausende. Ich hatte wahnsinnig viele Gründe, warum das vielleicht scheitern würde.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Da sind sie wieder, die Glaubenssätze!

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Die waren bei mir sehr stark vertreten. Ich habe es trotzdem gewagt und ich habe den Job bekommen und habe dann viele Jahre bei dieser Frauenzeitschrift gearbeitet. Das waren meine Geschichten, das waren die bunten Geschichten, das waren die Porträts, das waren die dramatischen Geschichten, es waren einfach spannende Lebensgeschichten, die ich dort beschreiben konnte. Das hatte mit Psychologie zu tun, das hat mich immer wahnsinnig interessiert. Im Grunde war der Job auf mich zugeschnitten. Ich habe mich dann ja auch selbstständig gemacht und hab auch dann immer wieder für Frauenzeitschriften geschrieben und mache das auch heute, wenn es sich ergibt, jederzeit wieder. Das ist mir irgendwie erhalten geblieben.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Vielen Dank für diese Einblicke in Dein Leben und in Deinen Schreibstil. Und ich möchte noch einmal kurz zusammenfassen: Es gibt einen guten Einstieg, einen soliden Text und eine Klammer zum Schluss und das alles auf den Punkt gebracht.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Vielen Dank für diesen Eindruck.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Ich hoffe, es hat Ihnen gefallen. Viele von Ihnen sind natürlich auch im Internet vernetzt. Darüber werden wir das nächste Mal sprechen. Ich freue mich, wenn Sie wieder dabei sind.

Es fängt bei der Bewerbung an:

Es fängt bei der Bewerbung an: Einsteigen und aufsteigen. Der Karriere Podcast mit Annemette ter Horst. Für alle, die wollen, dass ihre Arbeit mehr als nur ein Job ist.

Es fängt bei der Bewerbung an:

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