#22 Immer richtig angezogen
Shownotes
Wer schon mal im unpassenden Outfit gesteckt hat, weiß: Dieser Tag oder Abend ist gelaufen! Besonders ärgerlich, wenn’s beim Vorstellungsgespräch passiert. Als Modedesignerin und Image-Beraterin weiß Christiane Dirks, wie man immer passend angezogen ist. Erfahren Sie als Hörer dieser Folge unter anderem:
Was Farbkontraste mit Hierarchie zu tun haben
Warum wir uns bei der Kleiderwahl selbst in die Augen schauen sollten
Was eine Einladung zwischen den Zeilen über den Dresscode verrät
Was Christiane Dirks auf der internationalen Konferenz der Image-Berater am meisten fasziniert hat
In welche Falle besonders Frauen tappen
Mehr zu Christiane Dirks:
Mehr zu Annemette ter Horst https://econnects.de/ueber-econnects/team/ und wie sie auch als Buchautorin Menschen zu ihrer beruflichen Erfüllung verhilft https://econnects.de/medien/buecher
Wie gefällt Ihnen Einsteigen und aufsteigen? Schreiben Sie uns hier! podcast@econnects.de
Mehr von econnects®
Informieren Sie sich über die Erfolgsprogramme von econnects@ für Menschen in beruflichen Veränderungsprozessen:
Newplacement – mit individueller Beratung zur perfekt passenden, besser bezahlten Position https://econnects.de/newplacement-berufliche-neupositionierung/
Probezeitbegleitung – individuelle Unterstützung im neuen Job https://econnects/probezeitbegleitung-aufstiegschancen/
Existenzgründung – mit MY BUSINESS CIRCLE den Erfolg ins Rollen bringen https://econnects.de/existenzgruendung-selbststaendigkeit/
Outplacement – für Unternehmen: Perspektiven für Ihre Mitarbeiter https://econnects.de/outplacement-beratung-unternehmen/
AVGS-MAT – individuelle Karriereberatung ohne eigene Kosten https://econnects.de/avgs-mat-gutschein-arbeitsagentur/
Lernen Sie Annemette ter Horst und ihr Erfolgsteam persönlich kennen und sichern Sie sich jetzt einen Platz in einem unserer Workshops und Veranstaltungen https://econnects.de/veranstaltungen/
Folgen Sie econnects® : auf facebook: https://www.facebook.com/econnects/ auf instagram: https://www.instagram.com/annemetteterhorst/
Transkript anzeigen
Transkript
00:00:04: Einsteigen und aufsteigen. Der Karriere Podcast mit Annemette ter Horst. Für alle, die wollen, dass ihre Arbeit mehr als nur ein Job ist.
00:00:04:
00:00:19: Hallo und herzlich willkommen wieder bei Einsteigen und aufsteigen. Ich bin Annemette ter Horst und Sie hören meinen Podcast für Menschen, die wollen, dass ihre Arbeit mehr als nur ein Job ist.
00:00:19:
00:00:33: Wir haben ja schon viele, viele Themen gehabt, aber die Folge letztes Mal mit Matthias war besonders spannend. Das Thema Mimik Resonanz. Und ich bin super neugierig, ob Sie inzwischen für sich geübt haben und ob das schon besser geht mit dem Erkennen von Gesichtsausdrücken und ob es ihnen geholfen hat, da freue ich mich total, wenn Sie mir Bescheid sagen und Matthias natürlich auch.
00:00:33:
00:01:02: Wir freuen uns, wenn Sie mal auf info@econnects.de Bescheid sagen, wie es Ihnen damit ergangen ist.
00:01:02:
00:01:10: Ja, so viel zu dem letzten Mal. Auch dieses Mal haben wir natürlich wieder einen unglaublich spannenden Gast für Sie: das ist Christiane Dirks. Christiane und ich kennen uns seit vielen, vielen Jahren. Sie hat auch schon einige Kunden hier mit guten Ratschlägen und Tipps unterstützt.
00:01:10:
00:01:28: Sie hat auch bei mir zu Hause sogar meinen Kleiderschrank ausgemistet, weil ich ja wie vielleicht auch viele andere nicht diejenige bin, die am liebsten so Sachen wegschmeißt. Und von daher hat sich alles in meinem Kleiderschrank einfach immer angehäuft und immer mehr und immer mehr. Und jetzt habe ich keinen Platz mehr. Und dann habe ich Christiane bei mir gehabt und Christiane hat mit kritischem Blick geguckt.
00:01:28:
00:02:01: Und mir nochmal geholfen, mich von den Sachen, die nicht mehr so sinnvoll sind, zu trennen von denen, die ich unbedingt behalten sollte, damit ich mir natürlich auch wieder neue Sachen kaufen kann.
00:02:01:
00:02:14: Da schlägt das Herz der Frau – naja, auf jeden Fall ist sie heute bei uns. Sie leitet das Image Institut, sie hat mehrere Modegeschäfte und sie berät Firmen und viele Banken hinsichtlich der Außenwirkung ihrer Mitarbeiter. Ein paar gute Tipps und Ratschläge hat sie auch für unsere Kunden mitgebracht und für Euch Zuhörer von Einsteigen und aufsteigen und daher freuen sie sich mit mir: hier kommt Christiane, unser Profi!
00:02:14:
00:02:50: Hallo und herzlich Willkommen, ich bin Christiane Dirks und danke, Annemette, dass ich heute hier sein darf. Bitte, gern geschehen. Ich freue mich. Es ist ja schön, dass wir die Gelegenheit haben. Ja, du hast gesagt: optimaler Auftritt.
00:02:50:
00:03:13: Das stimmt. Das stimmt, so habe ich das ja auch schon bei dem einen oder anderen hier sozusagen unterstützend und beratend gemacht. Und jetzt guckst du mich ganz erwartungsvoll an und denkst dir: soll sie mal was erzählen, was sie macht. Ja, die Zuhörer wissen ja noch gar nicht, was ich tue, und unter optimalem Auftritt kann man ja eine ganze Menge verstehen. Ich habe Modedesign studiert und war 20 Jahre in der Bekleidungsindustrie tätig und jetzt bin ich schon seit 2002 als Beraterin aktiv. Image Beratung, das ist ja so ein Gummi-Begriff und kein Mensch weiß, was das bedeutet und jeder fragt sich: Was hat die denn mal gelernt? Also bei mir ist es so, dass ich unter Image Beratung alles verstehe, was den visuellen Auftritt begleitet. Dazu kann bei Unternehmen noch viel mehr gehören als bei einzelnen Personen. Aber hier bei econnects geht es ja um die einzelne Person und um die Karriere und um den Auftritt innerhalb der Karriere. Und was soll ich dir sagen: Also, da kann man eine ganze Menge machen. Ich habe schon über die Jahre gesehen, was Menschen getan haben und was ihrer Performance zuträglich war, und ich habe auch gesehen, was Menschen gemacht haben und wo ich hinterher gedacht habe: Oh, da haben sie sich aber selber vielleicht auch ein Bein gestellt.
00:03:13:
00:04:23: Jetzt wollen wir ja von dem ersten, aber natürlich auch von dem zweiten Fall Beispiele haben. Also wo sich Menschen ein Bein gestellt haben oder wo sie sich Gutes getan haben.
00:04:23:
00:04:34: Also, positiv habe ich erlebt, dass eine Mitarbeiterin von mir, nachdem ich sie auf eine Fortbildung geschickt hatte, zurückkam und ein deutlich anderes Verhalten an den Tag gelegt hat und das unterstrichen hat durch ihre Bekleidung. Das heißt, Sie war sehr burschikos, sehr markant und sehr massiv im Auftreten und zwar deshalb, weil sie als junge Frau auch das Gefühl hatte, sie müsse jetzt wirklich Gas geben, damit sie gesehen und gehört wird. Und nach dem Seminar hat sie gemerkt, dass sie sich manchmal auch ein bisschen zurücknehmen kann und dass sie viel sympathischer rüberkommt und dass sie auch viel mehr von ihren anderen Facetten zeigen kann, wenn sie sich nicht zu stark zeigt, sondern mit einer - wie soll ich sagen -etwas zurückgenommenen Kleidung.
00:04:34:
00:05:23: Und was würdest du sagen ist denn eine zurückgenommene Kleidung? Naja. Also Kleidung wirkt ja durch unterschiedliche Facetten. Das eine ist die Farbe, das ist das erste, was man sieht, und das ist doch auch das, womit wir sozusagen sofort emotional verknüpft sind. Wir mögen das oder wir mögen kein Dunkelblau. Das wirkt sehr zurückhaltend, wirkt auch seriös, verlässlich und ist auch deshalb der Grund, warum man viel Berufsbekleidung in Dunkelblau sieht. Aber es muss gar nicht immer Dunkelblau sein. Im Zweifelsfall wirkt Dunkelblau seriös, auch zuverlässig und deswegen ist es auch für den Beruf und besonders für ein Vorstellungsgespräch meistens eine perfekte Farbe. Ok, im Bankenbereich zum Beispiel ist es so, dass auch Anthrazit eine sehr gute Basis-Farbe ist, die man sehr gut nehmen kann.
00:05:23:
00:06:15: In den meisten anderen Branchen, die nicht ganz so den Fokus auf Seriosität haben, da kann man durchaus auch etwas moderner, etwas lockerer und auch etwas farbiger rüberkommen. Aber als ich gesagt habe, Farbe ist das erste, was man sieht. Damit meinte ich auch, dass Farbe nicht zu laut sein darf im Beruf und das bedeutet, wenn eine Farbe in ihrer Brillanz verwendet wird, also ohne Vermischung, dann wirkt sie strahlend und dann wirkt sie auch „Hallo, hier bin ich, und jetzt komme ich“. Eine Farbe, die etwas vermischt ist mit Grau, mit Weiß, mit anderen Farben, die wirkt etwas gedeckter, zurückgenommener, und bringt auch ein bisschen mehr Ruhe hinein.
00:06:15:
00:06:55: Okay, okay. Das war die Farbe und das nächste ist der Farbkontrast. Wenn ich sehe, wie Menschen sich kleiden, dann sehe ich: Je höher der Farbkontrast, desto formeller der Auftritt. Das heißt: Ab Bereichsleiterebene aufwärts in großen Dax-Unternehmen siehst du kaum noch Männer zum Beispiel den grauen Anzug anhaben und ein blaues Hemd dazu, sondern da wird immer ein hoher Farbkontrast erreicht. Dunkler Anzug und weißes Hemd steht ja den meisten Menschen gar nicht. Das stimmt, das stimmt. Und ich sage immer: Wenn du wissen willst, welcher Weißton dir gut steht - sowohl als Mann als auch als Frau - dann musst du in deine Augen schauen, denn das Weiß deiner Augen ist der perfekte Ton für dich.
00:06:55:
00:07:44: Ich merke mir ja nicht immer alles, aber als du bei mir die Beratung gemacht hast, da hab ich gedacht: Das ist ja so leicht zu merken und ein brillanter Tipp. Absolut. Und davon gibts noch viele, viele, viele mehr, aber natürlich nicht alle jetzt hier in der kurzen Zeit.
00:07:44:
00:08:10: Das heißt: Das eine ist das Weiß und wenn wir jetzt über Farbkontrast sprechen und über Formalität, dann ist es natürlich so, dass man zu einem Vorstellungsgespräch sagen wir mal dem Gegenüber auch das Gefühl geben möchte, ich habe mich für diesen Anlass gekleidet. Ich möchte, dass du weißt, dass mir das wichtig ist und dass ich sozusagen auch respektvoll mit dieser Situation umgehe. Dagegen: Ich bin ein Schluff und ich laufe immer so rum und deswegen komme ich auch so hierher, das finde ich jetzt zu direkt für ein Bewerbungsgespräch.
00:08:10:
00:08:39: Gleichzeitig kann das auch so sein, dass wenn du sehr formell wirkst, das heißt der Kontrast sehr hoch ist, dass du eher distanziert wirkst und dadurch auch die Nähe zu dir nicht entstehen lässt. Und je nachdem für welchen Beruf Du Dich bewirbst, kann das sogar kontraproduktiv sein.
00:08:39:
00:08:57: Aber die rosa Blümchen würde ich auch nicht unbedingt meinen Kundinnen empfehlen.
00:08:57:
00:09:04: Absolut, absolut und gerade Rosa wird ja von Frauen gerne getragen als Farbe. Übrigens ist Rosa eine Farbe, die zu Goethes Zeiten nur Männern vorbehalten war. Und heute ist es so, dass wir sagen, Männern, die Rosa tragen, wird zugeschrieben, dass sie romantisch, feminin, schöngeistig und so etwas sind. Das sind so die Attribute, die man Rosa zuschreibt. Und wenn ich jetzt sage, es geht um ein Bewerbungsgespräch, dann ist natürlich die Frage: möchte ich so wirken? Und wenn ich mich jetzt als Konzertpianistin irgendwo bewerbe, dann ist das wunderbar, dann kann das immer noch genau richtig sein, oder wenn ich einen Literatur- Zirkel leiten soll. Aber wenn ich jetzt in einer Marketingabteilung sitze und sage, ich möchte jetzt den nächsten Schritt machen und möchte sozusagen karrieremäßig Gas geben und auch das Gefühl vermitteln, ich setze mich hier durch, dann ist Rosa echt nicht gut.
00:09:04:
00:10:02: Aber was gibt's denn als Alternative zum Blau. Wenn ich mich durchsetzen möchte als Frau - Hellblau zum Beispiel ist eine perfekte Farbe. Aber du kannst auch dann mit den Farben spielen. Du kannst auch ein Grün nehmen und es mit Weiß kombinieren. Dann hast du eine gedeckte, zurückgenommene Farbigkeit. Trotzdem sieht es frisch aus und es sieht elegant aus. Oder so wie ich es jetzt hier zum Beispiel heute trage. Das ist eine Farbe, die zwar Farbe ausstrahlt, also ein bisschen mehr Leben in die Bude bringt als dunkelblau, aber gleichzeitig immer noch die Attribute verbindet wie Verlässlichkeit und Professionalität.
00:10:02:
00:10:40: Ich höre immer wieder von Frauen, ich muss mich ja in meiner Kleidung wohlfühlen. Und das ist grundsätzlich natürlich ein wichtiger Faktor.
00:10:40:
00:10:48: Also, kein Mensch will sich heute noch in Sachen zwängen, die zu eng sind oder zu steif und uns dadurch eine Unwohlsein herbeiführen - oder das Material ist kratzig, bockig, was auch immer.
00:10:48:
00:11:00: Aber ganz ehrlich, so was wird ja heute gar nicht mehr produziert. Das gibt es fast gar nicht mehr. Also habe ich mal überlegt und nachgefragt und ich bin drauf gekommen, dass die meisten Menschen, wenn sie sagen, ich muss mich wohlfühlen in meiner Kleidung, gar nicht das körperliche Wohlfühlen meinen. Interessanterweise meinen Sie damit - meistens zumindest - ich möchte mich im Zusammenspiel mit meinen Kollegen gut fühlen. Und das bedeutet auch, ich möchte Teil der Gruppe sein. Und ganz wichtig ist auch der Aspekt zu gucken, was machen die anderen in dem Büro, in dem Umfeld, in dem ich tätig bin. Das ist dann der Dresscode und der funktioniert auch einwandfrei, weil man ganz klar sagen kann: Das, was die anderen machen, das sollte zunächst einmal Teil meines Dresscodes werden. Wenn ich dann in dem Job verankert bin, wenn ich ein paar Wochen gewesen bin, wenn ich sehe, was die anderen anhaben oder auch nicht, dann kann ich auch mein eigenes Profil schärfen. Dann kann ich auch hingehen und kann sagen: Ich bin aber jemand, ich mag nicht so die Pumps, ich stehe mehr auf diese coolen Sneaker. Vielleicht kann ich das mit anderen Kleidungsstücken kombiniert ausgleichen. Diese Lässigkeit wirkt trotzdem professionell, ich habe meines Nikes und nicht die Pumps. Und das heißt, das eigene Profil zu schärfen, ist eine wichtige Sache. Auch damit wir in all den Businessklamotten und in dieser „Uniformierung“ nicht untergehen und uns auch dann wieder als Person individuell fühlen. Aber gleichzeitig braucht es erstmal die, sagen wir mal, Anpassung an die Gruppe.
00:11:00:
00:12:33: Ja, und wenn ich jetzt ein Bewerbungsgespräch habe, dann weiß ich ja noch nicht, was die alle anhaben.
00:12:33:
00:12:40: Ganz genau, da wird es jetzt schon haarig. Das stimmt, dann zum ersten Tag. Ich habe jetzt gerade eine Kundin gehabt, die hat in der Medienbranche in einer unglaublich lässigen Atmosphäre einen Job bekommen. Da konnte sie doch nicht mit einem blauen Blazer hin am ersten Tag.
00:12:40:
00:13:01: Na ja, so haben wir lange überlegt, was sie denn anziehen würde.
00:13:01:
00:13:05: Ich bin ja ein konservativer Mensch und neige dann doch lieber dazu, ein bisschen overdressed zu sein.
00:13:05:
00:13:12: Und sie wollte gerne diesen Blouson aus Seide, der jetzt richtig cool ist, für die Medienbranche vielleicht auch ganz gut, aber für ihre Führungsrolle vielleicht nicht gerade zum ersten Tag.
00:13:29: Dazu mag ich folgendes sagen Es ist grundsätzlich so, dass die Menschen immer erst mal unsicher sind, wenn sie sich in neue Situationen begeben. Das kann beruflich wie privat passieren. Was würdest du machen, wenn du auf eine Feier eingeladen bist und du weißt nicht, was du anziehen sollst. In dem Moment ist es der richtige Weg, wirklich zu fragen, was ist denn der Dresscode? Das bedeutet auch, wenn es ein männliches Gegenüber ist und der sagt dann: Kommen sie einfach, wie Sie mögen, das kennen wir ja bei Männern.
00:13:29:
00:14:16: In Flipflops, genau!
00:14:16:
00:14:19: Und dann tue ich mich immer schwer mit solchen Erläuterungen. Deswegen ist meine Empfehlung immer: fragen Sie genau nach, frag nach bei dem, der dich einlädt, und lies dir die Einladung durch.
00:14:19:
00:14:31: Wo findet das Ganze statt? Was ist das Umfeld? Ist es ein gesetztes Essen oder ist es ein Buffet? Spielt eine Band oder ist es ein DJ, der auflegt? Anhand dieser Dinge und anhand dessen, was da an Geld investiert wird, was da sozusagen passiert, kann man sich ein bisschen orientieren, was man anziehen sollte. Wenn ich dann immer noch nicht sicher bin, dann frage ich in jedem Fall den Gastgeber direkt und dieses Fragen ist keine Unwissenheit und Dummheit, sondern dieses Fragen ist ein respektvoller Umgang damit. Denn das signalisiert dem Gastgeber: Ich möchte mich für den Anlass angemessen kleiden und das erlebt er als überlegt und als interessiert und ganz und gar nicht als Unwissenheit. Und auf die berufliche Situation bezogen finde ich das heute besser denn je zu fragen. Denn es ist so vielfältig, was in der einen Branche getragen werden kann, das ist in der anderen Branche schon ein No-Go. Ich berate extrem viele Banken derzeit, weil die alle sagen: Ja, aber in dem Anzug und Krawatte will bei uns keiner mehr arbeiten oder wir wollen das auch nicht mehr. Es passt gar nicht mehr zu unserem Image. Was ist denn dann angemessen? Und wenn da jetzt jemand reinkommt als Bewerber, dann ist er natürlich auch verunsichert: Was soll ich tun? Und deswegen mein Appell oder meine Empfehlung: einfach fragen, was ist bei ihnen üblich zu einem Vorstellungsgespräch? Ist es nach wie vor Anzug und Krawatte oder darf es oder darf es auch, sagen wir mal, ein etwas lockereres Outfit sein?
00:14:31:
00:15:57: Je legerer die Branche, desto legerer wird auch erwartet, dass Sie sind, und dann funktioniert deine Haltung „lieber bisschen overdressed“ leider nicht mehr so gut, sondern damit verliert man dann eher Punkte, als dass man welche gewinnt. Okay, okay, was ist mit Krawatte?
00:15:57:
00:16:14: Krawatte. Inzwischen schon fast so verpönt wie Krawattennadel - lustigerweise werden die wiederbelebt.
00:16:14:
00:16:21: Na ja gut, was machen wir jetzt ohne Krawatten mit den Krawattennadeln?
00:16:21:
00:16:31: Ich kann es sehr gut verstehen und das hat nicht nur mit der Befreiung zu tun, wenn es einfach warm ist, es hat auch damit zu tun, dass es eine Konvention ist, von der sich viele befreien. Grundsätzlich ist meine Ansicht, dass wir Vielfalt leben sollten, und Vielfalt bedeutet genauso gut, dass wir Jeans tragen, wenn es passt zu dem Job und wenn wir uns darin besser fühlen, als wenn wir einen Anzug tragen. Ich persönlich liebe Hosenanzüge, weil ich da drin ehrlich gesagt besser aussehe als in allem anderen.
00:16:31:
00:17:01: Also, was tue ich als eitler Vogel?
00:17:01:
00:17:05: Natürlich trage ich dann auch den Hosenanzug und das sollte jeder selber wissen, da sollten wir versuchen, so viel Vielfalt wie möglich zu leben, denn wir Menschen sind vielfältig und das ist eine tolle Sache.
00:17:05:
00:17:18: Einer der Gründe unter anderen, warum du hier bist, ist natürlich auch dein Online-Unternehmen vorzustellen, das ist unter Umständen ja für unsere Zuhörer auch sehr geeignet. Okay.
00:17:18:
00:17:33: Also, als erstes muss man wissen, ich mache ja schon seit fast 20 Jahren Stilberatung. Ich hab mich jetzt irgendwann vor einiger Zeit entschieden, dass ich das, was ich tue, auch online anbieten möchte. Es wird eine Mischung sein aus Webinar und aus Online-Kursen, die man einfach abrufen kann, so dass man auf der einen Seite die Möglichkeit hat, sich das Wissen, das ich habe, sozusagen durch ein Video anzueignen, aber gleichzeitig auch eine Community zur Seite zu haben und sich dort mit anderen auszutauschen und auch mit mir. Wir machen dann auch so meetings im Netz, wo wir dann sitzen und sagen: Okay, was ist das Thema heute? Und dann könnte ein Thema sein Kleidung im Beruf. Und dann können die Fragen, die die Teilnehmer haben, vorab gestellt werden, und ich gehe dann sozusagen in dem Webinar darauf ein und dann gehts los.
00:17:33:
00:18:20: Also, wir sind dabei, das vorzubereiten. Okay, wir werden berichten. Ich glaube, ich höre daraus, ein Datum gibt es noch nicht. Wir sind dabei, es vorzubereiten und mein Ziel ist Herbst. Das heißt, nach den Sommerferien soll es losgehen. Und das ist ein guter Zeitpunkt, wenn man sagt: Okay, geht wieder los mit dem Job.
00:18:20:
00:18:40: Ja, sehr gut, sehr gut. Okay, dann werden wir euch auf dem Laufenden halten und rechtzeitig Bescheid wissen, wann es losgeht. Dann hast du noch so eine spannende Sache gemacht. Du warst auf eine Konferenz in Chicago. Da ging es ja Zukunft.
00:18:40:
00:19:05: Der Verband der Image Berater - und zwar der weltweite Verband - dort bin ich schon seit 15 Jahren dabei und ich war jetzt wieder auf der Konferenz, die jährlich stattfindet. Und auf dieser Konferenz tauschen wir uns über die verschiedensten Themen aus und die Vielfalt der Menschen dort ist natürlich enorm, weil es gibt alles. Es gibt von Makeup Artists über Menschen, die nur Image Management machen, gibt es alles.
00:19:05:
00:19:30: Und jetzt plaudere mal aus dem Nähkästchen. Was gab es denn da Spannendes, wo du auch selber gesagt hast, oh, so spannend! Das ist wahrscheinlich für die Zuhörer nicht ganz so spannend, aber spannend war, dass diese Konferenz dominiert war von asiatischen Teilnehmern, weil China und der gesamte Osten so extrem stark geworden ist, weil die Anzahl der Menschen, die es dort gibt, ja auch so hoch ist, dass dort einfach wahnsinnig viele dabei waren, die jetzt auch auf diesen Markt gehen und sagen: Wir wollen das haben! Die brauchen das ja auch, weil sie mit unserer Kultur noch gar nicht so vertraut sind und ganz viele Dinge lernen und wissen möchten, um einen guten Kontakt zu der westlichen Welt zu haben.
00:19:30:
00:20:10: Wenn man Sachen anbietet, wie man die beiden Kulturen - die asiatische und die europäische oder amerikanische - miteinander besser in Einklang bringen kann und gegenseitig voneinander lernen, da kann man doch, wenn man irgendwas hat, kann man da noch punkten.
00:20:10:
00:20:27: Absolut. Also ich bin in den letzten Monaten damit beschäftigt, für ein Berliner Unternehmen - und zwar das mit der Stadt Berlin in Zusammenhang steht - zu arbeiten. Dort auf der Konferenz habe ich mich natürlich auch ausgetauscht mit Menschen, die auch Image Management betreiben, und das Unternehmen ist das Berliner Immobilienmanagement. Es ist dabei, einen komplett neuen Dresscode für ihre Mitarbeiter zu entwickeln, und diese Aufgabe darf ich sozusagen leiten. Und es geht noch über den Dresscode hinaus Wir machen zusätzlich noch einen Image- und Verhaltensleitfaden, also einen Kulturleitfaden. Dazu gehört, wann duzen wir uns oder wie duzen wir uns. Wie verabreden wir uns mit dem Kunden. Was ziehen wir dann an, wie grüßen wir auf dem Gang, also welche Umgangsformen und welches Image haben wir und was möchten wir nach außen transportieren? Und das ist ein sehr spannendes Projekt und da hatte ich die Gelegenheit, mich mit Kollegen auszutauschen. Und das ist natürlich eine tolle Sache gewesen in Chicago, sehr schön.
00:20:27:
00:21:27: Hausaufgaben.
00:21:27:
00:21:32: Mein Appell an die Frauen - und das wäre jetzt die Hausaufgabe - mein Appell an die Frauen wäre: Räum den ganzen Kleiderschrank aus und leg mal alle Teile, und zwar jedes einzelne Stück, was du denkst, was wirklich angemessen ist für deine Aufgabe und für deinen Beruf, legt das mal auf einen Stapel und die anderen Sachen auf einen anderen Stapel. Wenn möglich, organisiere dann den Kleiderschrank sogar so, dass du die Sachen, die für den Beruf geeignet sind, auch in einem separaten Schrankteil hast. Männer machen das häufig schon und kleiden sich auch so. Frauen versuchen immer wieder, das tolle Teil, das sie sich samstags gegönnt haben - da wird das ganze Wochenende drauf rum gedacht, wie sie das jetzt in ein cooles Business-Outfit verwursten können. Und Männer kämen auf so eine Idee überhaupt nicht. Frauen tun das, weil sie schön sein wollen, und sie wollen schön sein, weil sie Komplimente haben wollen, und die Komplimente bekommen sie auch im Job nämlich weitestgehend für ihr Aussehen. Und das ist eine Riesenfalle! Das ist etwas, wovon wir uns einfach freimachen müssen, dass wir immer für unser Aussehen gelobt werden wollen. Viel wichtiger ist doch, dass wir im Job für unsere Arbeit gelobt werden.
00:21:32:
00:22:42: Ein besseres Schlusswort geht ja nicht. Du merkst schon, ich habe mir ziemlich viele Gedanken darüber gemacht bzw. ziemlich viel damit gearbeitet.
00:22:42:
00:22:51: Ich kann das nur dringend empfehlen. Macht das und schaut mal, wieviel Kleidung habt ihr denn wirklich? Ganz häufig ist es so, dass Frauen zu wenig Kleidung für den Beruf haben.
00:22:51:
00:23:00: Ja, stimmt. Und zu viele für Freizeit in allen Farben des Regenbogens.
00:23:00:
00:23:06: Weil die Zeitschriften ja jedes Jahr oder jede Saison oder eigentlich jede Ausgabe Lust machen wollen auf ein neues Teil.
00:23:06:
00:23:15: Und ja, das wäre die nächste Empfehlung, sich freizumachen davon, was Zeitschriften empfehlen. Denn Zeitschriften tendieren dazu, ihren Anzeigenkunden gerecht zu werden. Und das hat wenig damit zu tun, was im Beruf wirklich getragen werden kann.
00:23:15:
00:23:29: Auch dieser Tipp ist für alle sehr wichtig, aber an dieser Stelle würde ich sagen: Vielen, vielen Dank, liebe Christiane! Vielen Dank für diese tolle Tipps. Und wenn Ihr mehr Wissen wollt über Christiane - sie hat ja auch eine eigene Seite Image Institut.
00:23:29:
00:23:47: Und da könnt ihr natürlich auch alle Fragen, die jetzt noch aufgekommen sind, loswerden.
00:23:47:
00:23:52: Und dann bedanke ich mich an dieser Stelle und freue mich, wenn Ihr auch nächstes Mal wieder dabei seid. Ja, und Ihr kennt das schon: Wenn es euch gefällt, dann freuen wir uns auf Sterne, Abos und so weiter und für weitere Fragen und Impulse dann gerne info@econnects.de nutzen. Und dann freue ich mich auf das nächste Mal wieder bei Einsteigen und aufsteigen. dann keine Mitte.
00:23:52:
00:24:29: Das nächste Mal haben wir natürlich auch wieder einen ganz spannenden Gast, da kommt Jan Schleifer. Und er hat ein sehr, sehr, sehr spannendes Thema. Und das stellt er kurz selber vor.
00:24:29:
00:24:41: Das mache ich doch sehr gerne. Mein Thema heißt Gender Kommunikation. Die Art und Weise, wie Männer und Frauen miteinander reden, und dazu stelle ich mein Buch vor: „Muttersprache Mann - die ungeschminkte Wahrheit über Männer. Wie sie denken, reden und handeln“ Ein Buch, in dem es um Psychologie geht, aber auch um ganz praktische Kommunikation. Und in dem die Teile, die ich nicht abdecken kann, nämlich Erfolgsgeschichten von Frauen mit Männern, neun Frauen erzählen, die bereits ihre Frau im Berufsleben gestanden haben.
00:24:41:
00:25:20: Sehr schön, sehr schön, das Thema Frau stehen im Berufsleben. Ich habe einen französischen Film gesehen. Ich weiß nicht, ob du den Film kennst. Es ist ein französischer Film, da wurden die Rollen vertauscht. Da ist ein junger Mann als Assistentin eingestellt und dann sagt sie, er könnte ruhig kürzere Shorts anziehen. Und er macht sich Gedanken darüber beim Rasieren. Ach, es ist, wenn man es als Komödie sieht, ganz witzig. Ich war am Ende ganz schön deprimiert, muss ich sagen.
00:25:20:
00:25:56: Ich habe erst gedacht, das ist ein Tipp fürs Wochenende, aber deprimiert – das lassen wir dann doch besser.
00:25:56:
00:26:04: Okay, dann wollen wir mal euch viel Spaß wünschen, auch fürs Wochenende natürlich, schon mal im Voraus.
00:26:04:
00:26:12: Und dann freuen wir uns, wenn Ihr mit dabei seid in der spannenden Folge das nächste Mal mit Jan.
00:26:12:
00:26:21: Einsteigen und aufsteigen. Der Karriere Podcast mit Annemette ter Horst. Für alle, die wollen, dass ihre Arbeit mehr als nur ein Job ist.
00:26:21:
Neuer Kommentar