#29: New Work – schöne, neue Arbeitswelt?

Shownotes

Ein Kicker-Tisch im Flur und Gratis-Obst für alle - so fing das Umdenken der Arbeitgeber in Richtung Mitarbeiterbindung vor Jahren an. Mit so einfachen Goodies ist es allerdings längst nicht mehr getan. New Work ist das neue Zauberwort. Doch was genau steckt dahinter? Das wollte Annemette ter Horst von der Unternehmensberaterin Vanessa Jobst-Jürgens wissen, die zu Gast bei Einsteigen und aufsteigen war.

Erfahren Sie zum Beispiel:

Wer New Work erfunden hat

Was Unternehmen zu einem Umdenken veranlasst

Wie viele Facetten New Work hat

Was New Work mit Verantwortung zu tun hat

Was Mitarbeitern verblüffenderweise am wichtigsten an einem modernen Arbeitsplatz ist

Mehr zu Vanessa Jobst-Jürgens: https://fresh-coach.de/

Mehr zu Annemette ter Horst https://econnects.de/ueber-econnects/team/ und wie sie auch als Buchautorin Menschen zu ihrer beruflichen Erfüllung verhilft

https://econnects.de/medien/buecher Wie gefällt Ihnen Einsteigen und aufsteigen? Schreiben Sie uns hier! info@econnects.de

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Transkript

00:00:03: Einsteigen und aufsteigen, der Karriere-Podcast für alle, die wollen, dass ihre Arbeit mehr als nur ein Job ist.

00:00:03:

00:00:18: Herzlich willkommen bei Einsteigen und aufsteigen. Hier geht es ja um mehr als nur Arbeit und deswegen passt es ganz wunderbar mit unserem heutigen Gast. Das ist Vanessa Jobst Jürgens, die uns heute genau erklärt, was New Work ist und was es nicht ist, das ist eine ganz spannende Frage. Auf jeden Fall ist das Thema New Work ja überall in der Presse allgegenwärtig. Ich persönlich hoffe nicht, dass es so ein Wort ist, was nächstes Jahr dann zum Unwort wird. Aber auch darüber werden wir gleich sprechen. Bevor wir loslegen, wollte ich nochmal fragen: Habt ihr euch die Folge mit Nina angehört über arbeitende Mütter? Hat das dazu geführt, dass Ihr jetzt mal im eigenen Unternehmen geguckt habt, wie umgegangen wird mit diesem Thema oder im eigenen Umfeld mal angesprochen? Vanessa hat ja auch gleich gesagt: Sie ist Mutter, und ich weiß nicht, ob ich es verraten darf, aber sie hat ja auch einen wunderschönen, dicken Bauch. Das kann ja nicht mehr weit sein, und auch ich bin arbeitende Mutter. Aber heute ist nicht mehr das Thema arbeitende Mütter. Heute reden wir über die Zukunft, und hier kommt sie. Sie stellt sich kurz vor, und dann steigen wir auch gleich ein. Unser Profi.

00:00:18:

00:01:45: Vielen Dank für diese schöne Einführung! Mein Name ist Vanessa Jobst-Jürgens. Ich stolpere manchmal selber noch drüber, weil ich den Namen noch gar nicht so lange habe.

00:01:45:

00:01:55: Und was war denn original und was ist dazugekommen? Jürgens ist dazu gekommen. Meinen richtigen Namen wollte ich einfach nicht aufgeben.

00:01:55:

00:02:09: Da bin ich ein bisschen sehr feministisch unterwegs, vielleicht wegen seines berühmten Namensvetters, oder schreibt er sich anders?

00:02:09:

00:02:19: Ich glaube, der schreibt sich ohne t.

00:02:33: Heute geht es um das Thema New Work. Ich selber bin Unternehmensberaterin schon seit einigen Jahren, war sehr lange festangestellt nach meinem Studium und habe mich dann entschieden, mich selbstständig zu machen. Erst einmal als systemischer Management Coach. Und dann habe ich mich immer mehr mit dem Thema New Work befasst, sodass ich gemerkt habe, das Thema ist mir überhaupt nicht fremd, und ich habe mich schon einige Jahre damit beschäftigt. Nur hieß es früher relativ unsexy Organisationspsychologie oder Wirtschaftspsychologie. Und das Ganze ist jetzt irgendwie in das Thema New Work gemündet.

00:02:33:

00:03:04: Und Annemette hatte schon gesagt, sie hoffe, dass es nicht einfach nur ein Modewort ist. Ich bin davon überzeugt, dass der Begriff New Work ein Modewort ist. Aber das, was dahintersteckt, überhaupt nicht.

00:03:04:

00:03:16: Okay, gut. Warum bist du so sicher, dass es Bestand haben wird? Was macht es so besonders? Und was gehört alles dazu?

00:03:16:

00:03:23: Also erstmal: Was gehört alles dazu? Das kann man so ganz genau überhaupt nicht sagen, weil es keinen konkreten, definierten Begriff dafür gibt, was alles in New Work reingehört oder nicht. Im Grunde sind es alle Bereiche, die in einem Unternehmen auftauchen, die die Mitarbeiter betreffen. Da geht es von Recruiting-Prozessen über Führung, über Unternehmenskultur, über Themen wie Vereinbarkeit oder Diversity. Auch solche Themen wie Obstkorb und Kickertisch gehören in gewisser Weise dazu, wobei ich das sehr, sehr gerne unter Büroausstattung fasse.

00:03:23:

00:04:02: Ausstattung? Was bedeutet es denn für mich? Ich bekomme ja mein erstes Kind. Wie beeinflusst es denn meinen Alltag? Was gehört denn dazu?

00:04:02:

00:04:20: Deinen Alltag beeinflusst das. Beeinflusst es in dem Sinne, dass New Work, so wie ich es gerne verstehe und wie es auch der Begründer von New Work, Frithjof Bergmann, versteht.

00:04:20:

00:04:31: Das ist quasi der erste Mensch in Deutschland und Österreich, der das Thema New Work oder den Begriff New Work aufgebracht hat. Das war, glaube ich, irgendwann in den Siebzigern oder so. Das ist österreichisch-amerikanisch.

00:04:31:

00:04:54: Und dieser Begriff New Work fußt eigentlich auf zwei Aussagen. Und zwar: jeder Mensch soll das tun, was er gut kann und was er gerne macht.

00:04:54:

00:05:03: Das ist mein Motto, richtig, ohne zu wissen, dass es das wahrscheinlich schon viel länger gibt.

00:05:03:

00:05:11: Genau das ist auch mein Ansatz dahingehend. Es gibt wahnsinnig viele Begrifflichkeiten und Definitionen von Zukunftsinstituten und Zukunftsforschern. Aber im Grunde ist es das, worauf es ankommt: Jeder Mensch in einem Unternehmen oder auch als Selbstständiger oder Selbstständige soll das tun, was er am besten kann und das er am besten macht.

00:05:11:

00:05:30: Und dann ist er am erfolgreichsten und hat auch am meisten Freude an seiner Arbeit. Du sagst ja auch in deinem Intro: mehr als Arbeit. Und darum geht es eigentlich in New Work. Das ist nicht nur Arbeit, sondern dass man sich in gewisser Weise auch ein bisschen selbst verwirklichen kann in seinem Job.

00:05:30:

00:05:48: Okay. Gibt's denn dafür Instrumentarien? Oder wie machst du das denn, wenn du Organisationsentwicklung mit Unternehmen machst? Was machst du denn? Du kommst da durch die Tür. Da heißt es ja nicht von Tag eins: So, jetzt macht mal New Work.

00:05:48:

00:06:07: Nicht von meiner Seite aus, aber tatsächlich sagen die Auftraggeber: So, Frau Jürgens, wenn sie denn den Namen richtig aussprechen. Jetzt machen wir New Work. Was können wir machen? Und dann tatsächlich solche Sachen wie: Brauchen wir ein Kickertisch? Dannsage ich, wir brauchen erst mal keinen Kickertisch. Wir müssen erst mal gucken, wo ihr steht und wie eure Themen sind. Die meisten Unternehmen, die auf mich zukommen und sagen, wir brauchen New Work, haben in irgendeiner Weise eine Herausforderung mit dem Thema Mitarbeiter oder Führung oder digitale Transformation und kommen in irgendeiner Weise dort nicht weiter. Das bedeutet, der Begriff New Work wird als Allheilmittel verstanden, kann aber so gar nicht angewandt werden. Das, was ich da mache, ist: Ich gehe mit den Unternehmen in ihr Unternehmen rein, mache ein internes Assessment. Ein Workers nenne ich das und gebe einen ONLINE-Fragebogen aus und führe Interviews mit den Mitarbeitern und Führungskräften in dem Unternehmen, indem ich mich an verschiedenen Kategorien wie zum Beispiel Raumausstattung, Führung, Kommunikation, Wertschätzung, Vereinbarkeit, Diversity, all diesen Themen entlanghangle. Am Ende gibt es ein Work Index, und in den defizitären Bereichen, die zum Beispiel nicht so gut ankommen bei den Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen, gehen wir dann rein und finden Maßnahmen. Und das nennt sich dann im Grunde New Work. Ausgerichtet ist es nämlich immer am Menschen und weniger nur an dem wirtschaftlichen Aspekt des Unternehmens, wobei der natürlich auch wichtig ist. Ein Unternehmen sollte sich nicht in wirtschaftliche Unsicherheiten begeben, nur damit man New Work ausfüllen kann.

00:06:07:

00:07:41: Das macht keinen Sinn. Aber du hast ja schon viele Unternehmen, schon seit vielen Jahren. Ich bin in dem Bereich sehr lange unterwegs, aber selbstständig mache ich daserst seit einem Jahr. Aber davor hast du es ja auch schon gemacht. Und wenn wir jetzt überlegen, wie viel bei den Unternehmen, die du indexiert hast, gibt's da irgendwie einen Trend? Schneidet der Mittelstand besser ab als der Konzern oder umgekehrt? Gibt‘s da irgendwas Spannendes zu berichten, wo bestimmte Unternehmen besonders gut oder besonders schlecht sind?

00:07:41:

00:08:18: Da muss ich mich natürlich ein bisschen zusammenreißen.

00:08:18:

00:08:26: Tatsächlich ist jedes Unternehmen individuell. Im Grunde sind es aber drei Trends, die ich beobachte: Nämlich, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und Unternehmen sehr häufig darüber sprechen, dass ihnen das Thema transparente Kommunikation fehlt. Das würde man jetzt ad hoc nicht zum Thema New York packen. Aber wenn man sich anschaut, wie Führung heutzutage funktioniert. Ich bin als Führungskraft nicht mehr in der Rolle, jemanden eins zu eins zu sagen, was er oder sie zu tun hat. Ich bin heute ein Leader. Eigentlich sollte ich jemanden leaden und jemanden in eine Richtung bringen, dann hat das auch etwas mit transparenter Kommunikation zu tun, die häufig in Unternehmen zu kurz kommt. Genauso wie das Thema Wertschätzung. Auch Wertschätzung ist ein Thema, das ganz, ganz häufig defizitär ausgerichtet ist. Und das Thema persönliche Weiterbildung im Unternehmen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen sich, dass sie viel mehr gefördert und gefordert werden in ihrem Job und auch mal die Möglichkeit haben, zum Beispiel den Job innerhalb des Unternehmens zu wechseln, wenn sie nach zehn Jahren mal Lust auf etwas Neues haben. Die Möglichkeiten gibt es ganz häufig nicht, und deswegen kündigen zum Beispiel auch ganz viele Menschen.

00:08:26:

00:09:39: Ja, das stimmt allerdings. Obwohl der häufigste Kündigungsgrund ist, dass sie mit dem Chef nicht zurechtkommen.

00:09:39:

00:09:46: Thema Führung, ja, aber ich finde dieses Thema Mitarbeiterentwicklung im Unternehmen auch ein wunderbares Thema. Ich bin ja entgegen aller Erwartungen nicht unbedingt ein Freund von kündigen. Sofort kannst du erzählen, was für Maßnahmen dann zur Auswahl stehen oder umgesetzt wurden.

00:09:46:

00:10:10: Damit wir in der Rolle als Mitarbeiter jetzt zuhören, mal so eine Idee dafür bekommen, wo sie bei Ihrem eigenen Unternehmen vielleicht auch mal nachgucken können?

00:10:10:

00:10:20: Ja, gerne. Also, wenn ich zum Beispiel auf das Thema Kommunikation oder Wertschätzung schaue. Da führe ich zum Beispiel Workshops durch mit den Führungsetagen. Kommt drauf an, wie groß das Unternehmen ist. Manchmal sind es mehrere Führungsebenen, die man dann an Bord holen muss. Manchmal in mittelständischen oder kleinen Unternehmen sind es dann weniger. Aber im Grunde, wenn es um das Thema Wertschätzung und Kommunikation geht, und das nehme ich mir jetzt mal als Beispiel, werden Workshops durchgeführt, in denen tatsächlich erst einmal gelernt oder gelehrt wird oder erarbeitet wird, wie man wertschätzend und transparent mit Mitarbeitern kommuniziert. Das bedeutet nicht nur meine Wortwahl als Führungskraft, sondern das hat auch etwas mit meinem Mindset als Führungskraft zu tun, meinem Mitarbeiter oder meiner Mitarbeiterin gegenüber. Und was ich meinen Mitarbeitern eigentlich zutraue und was nicht. Denn im Rahmen von New Work geht es auch darum, Verantwortung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter oder Mitarbeiterin aufzuteilen. Das heißt, die Führungskraft ist nicht mehr derjenige, der die Verantwortung voll und ganz auf sich nimmt, sondern verteilt diese Verantwortung auch in gewisser Weise auf sein Team. Und hier werden quasi Workshops durchgeführt, wo erstmal die ganzen Themen Wertschätzung, Kommunikation, Verantwortung abgeben, delegieren, bearbeitet werden und mitgegeben werden. Und dann kann man nur schauen, ob man gegebenenfalls nochmal mit den Führungskräften in einzelne Coaching-Sessions oder so geht.

00:10:20:

00:11:40: Ja, ja, in der Theorie ist das alles wunderbar. Ich will es auch nicht schwarzmalen. Aber ich weiß ja aus Erfahrung, bei Veränderungen jeglicher Art, aber vor allem auch in der Persönlichkeitsstruktur oder im Verhalten, scheiden sich die Geister. Inwiefern das überhaupt machbar ist? Wie ist denn da die Erfolgsquote, wenn wir jetzt einen Chef haben, der die ganze Zeit von oben eine „Par ordre du mufti“ geführt hat? Seine Mitarbeiter sind ihm davongelaufen, jetzt macht er diesen Coaching Workshop – aber ist ja kein anderer Mensch geworden.

00:11:40:

00:12:16: Das stimmt. Man kann natürlich die Charakterzüge eines Menschen nicht in gewisser Weise verändern, aber man kann den Horizont erweitern. Man kann mit verschiedenen Übungen darauf einwirken, dass diese Person sich selber auch Übungen und Rhetorik aneignet, die dazu führen, dass der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin sich wertgeschätzt fühlen.

00:12:16:

00:12:46: Das ist ja auch wissenschaftlich erwiesen: Jemand, der sich in gewisser Weise über einen längeren Zeitraum in gewisser Weise verhält, ändert auch sein Mindset in diese Richtung. Geht das? Cool?

00:12:46:

00:12:58: Okay, was du gerade erzählt hast, habe ich auch gerade gedacht. Diese Hotelkette in Schleswig-Holstein, die haben die Verantwortung ganz tief in der Hierarchie runter delegiert, und sie unterstützen ganz viele soziale Projekte mit ihren Gewinnen, sodass der Mitarbeiter nicht das Gefühl hat, er betreut Hotelzimmer, sondern liefert einen Beitrag an eine Schule in Afrika.

00:12:58:

00:13:36: Okay, okay, ich wollte eigentlich fragen, ob das mit New Work dann auch so assoziiert wird, dass man einen Mitarbeiter auf diese Art und Weise nochmal über den normalen Zweck des Unternehmens hinaus anderweitig motiviert.

00:13:36:

00:14:00: Wir haben z.B. Kaffee aus Berlin und für jedes Kilo Kaffee, das wir hier im Büro zum Einsatz bringen, wird ein Euro für ein Wasser-Projekt in Afrika gespendet.

00:14:00:

00:14:15: Sind das auch alles Erscheinungen aus New Work? Das Nicken können ja Zuhörer nicht sehen.

00:14:15:

00:14:23: Ich sage ja.

00:14:23:

00:14:26: Ich sage vor allem Ja, weil das Thema Social Responsibility, was du ja hier ansprichst - etwas Sinnhaftes tun mit dem, was man im Job tut - quasi ein wichtiges Thema in der jüngeren Generation ist.

00:14:26:

00:14:38: Ich habe das in meiner Studie, die du angekündigt hast, ja genau studiert.

00:14:38:

00:14:45: Ich will gar nicht groß darauf eingehen.

00:14:45:

00:14:47: Aber in meiner Studie kam heraus, dass das Thema Social Responsibility, also das Thema Sinnhaftigkeit, für jüngere Generationen, einfach deutlich wichtiger ist als für die älteren Generationen.

00:14:47:

[00: 15:05] Es ist wahrlich nicht nur bei den Jüngeren.

[00:

[00: Bei mir kommen ja auch alle Altersgruppen, aber sehr viele auch, die sagen Nee, ich habe jetzt 20, 25 Jahre klassisch in einem Unternehmen gearbeitet. Und mit diesem Wechsel, der jetzt bevorsteht, möchte ich einen Beitrag liefern, was Sinnvolles machen und nicht einfach nur irgendeinen Job. Sondern einen, der mehr Nutzen bringt für die Gemeinschaft. Von daher: Ich sehe das nicht nur beschränkt auf die jüngere Generation. Ich habe das Gefühl, dass auch das Thema Umwelt und so weiter derzeit dermaßen viel in der öffentlichkeit ist. Das stimmt, dass es deswegen auch bei vielen eine Rolle spielt.

[00:

[00: Das stimmt. Mit meiner Aussage würde ich auch gar nicht die älteren Generationen ausschließen. Ich glaube, es gibt immer bestimmte Gruppen, die sich auch anders entwickeln in Generationen und individueller sind als die Generationen an sich. Trotzdem geht es in diese Richtung, dass Social Responsibility bei den Mitarbeitern, die jetzt in Zukunft auf den Arbeitsmarkt kommen, noch wichtiger ist.

[00:

[00: Genau deswegen ist das Thema Social Responsibility und etwas Sinnvolles zu tun - nicht nur in seinem Job für einen selber, sondern auch darüber hinaus, nämlich vielleicht etwas für wohltätige Zwecke tun, was auch ganz besonders gut bei jüngeren Mitarbeitern ankommt.

[00:

[00: Zum Beispiel wenn das ganze Unternehmen sich einen ganzen Tag lang z.B. nur mal um ein Kinderhospiz oder eine andere Einrichtung kümmert. Das sind Themen, die richtig trendy sind für junge Mitarbeiter, da können sie mitgehen. Haben Sie das Gefühl, das macht Sinn? Und fühlen Sie sich in Ihrer Social Responsibility sozusagen bestätigt?

[00:

[00: Okay, okay. Wir haben ja im Podcast auch des öfteren Menschen, die sich mit dem Äußerlichen beschäftigen. Und wir haben ja auch viele Banken und Versicherungen, die wir betreuen, Menschen aus diesem Bereich. Die sind ja kleidungstechnisch im Privaten und im Geschäftlichen sehr unterschiedlich unterwegs. Und ich hab mir jetzt schon mehrfach erzählen lassen, dass der Trend zu ohne Krawatte geht. Ist dieses Thema Kleiderordnung auch ein Thema?

[00:

[00: Okay, wir reden wir miteinander.

[00:

[00: Dieses Thema wie gestalten wir uns? Du hast ja gesagt, das hat auch was mit Arbeitsplatz zu tun. Wahrscheinlich hat es auch etwas mit Homeoffice und nicht Homeoffice zu tun. Aber das Thema: Was ziehen wir gern an? Das ist gar kein Thema.

[00:

[00: Also ehrlich gesagt, das habe ich nicht so betrachtet bisher. Ich finde den Gedanken sehr spannend. Letztendlich bin ich der Meinung, dass New Work damit einhergeht, dass jeder gerne das anziehen kann, was er möchte. Allerdings bin ich auch anders sozialisiert. Ich bin in einer Unternehmensberatung quasi großgeworden nach meinem Studium und war immer im Kostümchen und im Anzug unterwegs und fand es auch total okay. Mittlerweile bin ich da ein bisschen lockerer unterwegs.

[00:

[00: Da wären viel mehr Menschen gerne ein bisschen lockerer und genau deswegen

[00: finde ich den Aspekt total spannend.

[00:

[00: Wir sind ja jetzt schon ziemlich lange dabei. Magst du noch ein paar Sätze zu deiner Studie sagen oder willst du das fürs nächste Mal aufheben?

[00:

[00: Ich kann nur ganz kurz die Eckdaten dazu sagen, und wenn jemand dann interessiert ist, kann er sich ja bei dir oder bei mir melden. Die Eckdaten sind, dass ich diese Studie in Eigenregie durchgeführt habe. Ich habe sie privat finanziert, aus tatsächlich intrinsischer Motivation heraus, weil es mich einfach so interessiert hat.

[00:

[00: Welche Gemeinsamkeiten zwischen den Generationen bestehen und nicht welche Unterschiede? Wenn man sich das Thema New Work anguckt, dann kommt man so häufig zu dem Punkt, gerade in Unternehmen, dass sie sagen: Ganz ehrlich, New Work ist so komplex, und jeder braucht irgendeine Extrawurst. Das ist mir viel zu viel. Ich gehe es einfach nicht an, und mein Thema im Bereich New Work ist Pragmatismus und die Gemeinsamkeiten über Generationen und Individuen hinweg zu finden und das in einem Unternehmen pragmatisch zu verankern. Die Studie ist sozusagen der Aufhänger dafür. Ich habe zwölfhundert Probanden im Alter von 14 bis 69 Jahren befragt, eine Online-Befragung.

[00:

[00: Und was ist der größte signifikante gemeinsamer Nenner?

[00:

[00: Ja, das würde dich jetzt vielleicht wundern, aber vielleicht auch nicht. Ich kann es nicht einschätzen.

[00:

[00: Das, was mich am meisten überrascht und auch geflasht hat, war, dass das Thema Gehalt immer noch an erster Stelle steht, wenn es darum geht, was am wichtigsten ist an einem New Work Arbeitsplatz.

[00:

[00: Das hat mich gewundert. Ich dachte, da käme jetzt irgendwie bei der Recherche heraus, so etwas wie Sinnhaftigkeit oder Wertschätzung. Aber nein, es ist tatsächlich Gehalt.

[00:

[00: Es sind unsichere Zeiten, richtig? Und was ist der Auslöser, warum Menschen nach Sicherheit suchen? Und Sicherheit lässt sich ja am leichtesten über das Gehalt spiegeln. Richtig. Ich finde es spannend. Hausaufgaben? Alle unsere Gäste im Podcast geben einen Impuls mit für unsere Zuhörer, was sie für sich oder ihr Unternehmen anregen können, um ein Tick besser zu werden in ihrem Berufsalltag, sodass ich dich fragen möchte, wenn ich jetzt das Thema New Work für mich in meinem Job vorantreiben will oder mein Unternehmen dazu motivieren möchte, etwas zu tun. Was hast du dafür? Leicht umsetzbar für unsere Zuhörer.

[00:

[00: Ich glaube, hier würde ich mal auf mich selber schauen bzw. euch da draußen mal dazu motivieren, auf euch selbst zu schauen, wenn ihr in irgendeiner Weise mit anderen Kollegen sprecht. Wie wertschätzend und transparent kommuniziert ihr, in welcher Weise bestimmt ihr, was andere tun und nicht tun? Und in welcher Weise ebnet ihr einen Weg, um etwas tun zu lassen? Also das Thema Wertschätzung und Verantwortung abgeben? Inwieweit treibt ihr das selber, das Thema? Und inwieweit kommuniziert oder wie kommuniziert ihr da mit euren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern? Und wie wird mit euch kommuniziert?

[00:

[00: Das wäre das, was ich mitgeben würde als Hausaufgabe. Um dann daraus abzuleiten: Kann man hier vielleicht irgendwas besser machen?

[00:

[00: Okay, sehr schön. Das Thema wertschätzende Kommunikation. Du hast ja gefragt: Darf ich nochmal kommen? Was hältst du davon, wenn du nochmal kommst und uns noch ein bisschen mehr über wertschätzende Kommunikation erzählst? Gewaltfreie Kommunikation, gehört das auch zu?

[00:

[00: Ja, vielleicht erzählst du dann im anderen Podcast ein bisschen dazu, weil ich glaube, das würde noch viel mehr Menschen interessieren, wenn ihnen das auch so geht. Schreibt uns gerne.

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[00: Und dann kommt Vanessa auch gerne nochmal und erzählt über gewaltfreie Kommunikation, weil ich denke, das ist auch zunehmend vor allem in den Social Media ein wichtiger Punkt.

[00:

[00: Richtig gut! Auf jeden Fall. Vielen Dank für diesen interessanten Einblick heute in das Thema und für die Einladung. In unserer nächsten Folge haben wir eine Personalerin da, die mir erzählt hat, dass in dem Unternehmen, wo sie zuständig war, das Thema New Work schon weit fortgeschritten war. Und das können wir dann gleich in der nächsten Folge mal unter die Lupe nehmen mit Praxisbeispielen. Vielen, vielen Dank fürs Zuhören. Vanessa und ich sagen schon mal bis zum nächsten Mal. Bis bald.

[00:

[00: Ja, und in der nächste Folge haben wir wie immer auch einen spannenden Gast, das ist Anja Temnitzer und sie steht hier neben mir und stellt sich kurz vor. Hallo!

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[00: Herzlichen Dank für die Einladung. Ich freue mich auch schon, insbesondere euch, liebe Zuhörer, mitzunehmen. Einmal in meine persönlichen Erfahrungen als jahrelange Managerin im internationalen Konzern-Bereich, als auch jetzt frisch in Hamburg seit Januar, wo ich auch Erfahrungen machen konnte, in anderen Umgebungen wie zum Beispiel im Coworking-Space mitzuarbeiten.

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[00: Also ich freue mich auf nächstes Mal. Ja, vielen Dank. Und wir freuen uns, wenn ihr das nächste Mal wieder dabei seid.

[00:

[00: Einsteigen und aufsteigen. Der Karriere-Podcast mit Annemette ter Horst. Für alle, die wollen, dass ihre Arbeit mehr als nur ein Job ist.

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